- Die Pontonbrücke in Dahlhausen ist dauerhaft für Autofahrer gesperrt worden
- Darüber hat es in sozialen Netzwerken viel Unmut gegeben und es wurde die Frage gestellt, warum nicht ein Rotblitzer aufgestellt wurde
- Das ist der Grund dafür
Bochum.
Nachdem die Pontonbrücke in Dahlhausen dauerhaft für Autofahrer gesperrt worden ist, haben sich viele enttäuschte Autofahrer in sozialen Netzwerken zu Wort gemeldet.
Immer wieder war dort die Frage aufgetaucht, warum denn die Stadt nicht einfach einen Rotblitzer aufgestellt hat, sodass diejenigen Autofahrer, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten wollen, zur Rechenschaft gezogen werden können.
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DER WESTEN hat genau diese Frage Thomas Fründ vom Tiefbauamt der Stadt Bochum gestellt und interessante Antworten bekommen. Denn dort hat man sich bereits vor einiger Zeit mit der Möglichkeit eines Rotblitzers auseinandergesetzt.
Dabei gibt es allerdings mehrere Probleme. Das erste Problem: Der Rotblitzer ist an der Pontonbrücke technisch nicht realisierbar. Thomas Fründ erklärt: „Ein Rotlichtverstoß bedeutet ja nicht, dass ich einfach nur über die Linie fahre und dann geblitzt werde. Ich muss schon ein gutes Stück fahren und das muss auch gerichtsfest dokumentiert werden, sonst könnte jeder Anwalt das vor Gericht aushebeln.“
Kontaktschleifen müssen in Fahrbahn eingelassen werden
Das bedeutet, dass der Autofahrer auf einer Fahrstrecke mehrmals geblitzt werden muss. Dafür müssten in die Fahrbahn sogenannte Kontaktschleifen eingelassen werden, wie sie bei Bedarfsampeln verwendet werden. Und zwar über eine Strecke von etwa 15 bis 20 Metern, wie Fründ erklärt.
„Diese Kontaktschleifen müssten von der Lewackerstraße in den Bahnübergang reichen, das ist aber nicht möglich, weil wir dafür keine Genehmigung von der Bahn bekommen, weil das eben eine Bahnanlage mit Schienen ist.“
Kann man die Ampel nicht nach hinten ziehen?
Aber kann man die Ampel und die damit einhergehenden Kontaktschleifen nicht einfach nach hinten ziehen, sodass sie weiter von den Bahngleisen entfernt wären? Nein. Denn das würde zum zweiten Teil des Problems und damit zu einem Teufelskreis führen.
Denn wie Thomas Fründ erklärt, war der Grund, aus dem Autofahrer (und auch Radfahrer und Fußgänger) die Brücke einfach bei Rot überquert haben, die geringe Akzeptanz der Rotphasen, die verhältnismäßig lang waren. Dadurch habe es viele ungeduldige Autofahrer gegeben, die einfach bei Rot gefahren sind und dann Autofahrern aus der Gegenrichtung der Brücke gegenüberstanden.
Rotphasen würden sich verlängern, die bereits jetzt nicht akzeptiert sind
Wenn jetzt die Ampel weiter nach hinten gezogen wird, dann verlängern sich die Rotphasen beider Richtungen (der sogenannte Ampelumlauf), sodass die Akzeptanz der Rotphasen noch viel weiter sinkt. Und zwar nicht nur bei Autofahrern, sondern auch bei Fußgängern und Radfahrern, die nicht geblitzt werden und bei denen die Rotverstöße teilweise sogar 100 Prozent betragen haben, wie Fründ sagt. Die Folge hätten Unfälle mit schrecklichen Folgen sein können.
„Wir werden jetzt gescholten als die Doofen von der Verwaltung und dass es Schelte geben würde, war uns natürlich klar“, sagt Fründ. „Aber meine Kollegen haben hier die Sicherheit von Menschen zu verantworten. Und wenn etwas passiert, dann stehen sie mit einem Bein in der Haftung. Wir mussten einfach abwägen, was wichtiger ist. Ist es die Unversehrtheit von Leib und Leben? Oder ist es ein kurzer Weg für Autofahrer?“