Bei einer Shopping-Tour durch den Ruhr Park Bochum kann einem schon mal der Magen knurren. Wie gut, dass es neben zahlreichen Klamotten-Läden und Elektro-Geschäften auch ein großes Essens-Angebot gibt.
Vor allem viele Fastfood-Stände haben sich im Ruhr Park Bochum niedergelassen. Unter anderem auch die Imbiss-Kette „Curry Karl“. Allerdings ist die Kritik zum Essen auf Facebook vernichtend. DER WESTEN wollte sich selbst einen Eindruck verschaffen und hat am Donnerstag (18. April) bei Curry Karl vorbeigeschaut.
Ruhr Park Bochum: Curry Karl erntet heftige Kritik
Eigentliche wollte der Ruhr Park Bochum mit einem Facebook-Post vom 16. März Werbung für „Curry Karl“ machen. „Ihr habt mal wieder so richtig Kohldampf auf ein Schnitzel? Na, dann nichts wie los zu Curry Karl. Denn hier bekommt ihr neben der beliebten Currywurst auch eine XXL-Portion Schnitzel mit Pommes“, heißt es dort. Dazu ein vermeintlich glücklicher Kunde, der kurz davor ist seine Bestellung zu verdrücken.
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Doch die Aktion ging mächtig nach hinten los, denn in den Kommentaren hagelt es heftige Kritik. Hier ein paar Reaktionen:
- „Dafür, dass es mir da überhaupt nicht schmeckt, ist der Laden auch noch teurer als Andere.“
- „Viel zu teuer und dann schmeckt es auch noch nicht mal.“
- „Für mich sind die Preise dort vollkommen überzogen und die Qualität nicht wirklich gut.“
- „Und einen Kinderteller bieten die jetzt auch an, wie man am Foto sieht?“
- „Das einzige was bei Curry Karl XXL ist, ist der Preis !! Abzocke hoch 10!“
Viele Facebook-User kritisieren Portionsgröße, Geschmack sowie Preis. Aber geht das Preis-Leistungs-Verhältnis wirklich so weit auseinander? Bei einem Besuch bei dem Imbiss werde ich von einem zuvorkommenden Mitarbeiter begrüßt. Ich bestelle ein Hähnchen-Schnitzel mit Pilzsauce und Pommes-Mayo für 11,30 Euro.
Der Selbsttest
Von XXL ist bei der Anzeige nichts zu sehen, dennoch ist die Portion mehr als großzügig. Allerdings liegt das mehr an den zahlreichen Fritten, denn wer ein XXL-Schnitzel erwartet, der wird enttäuscht. So viel sei verraten: Die Portion ist für mich am Ende sogar zu groß.
Geschmacklich lässt sich an den Pommes kein Makel finden, zumindest nicht im Vergleich zu anderen Imbiss-Fritten im Ruhrgebiet. Sie sind knackig und gut gewürzt. Das Hähnchenschnitzel überzeugt dagegen weniger, genauso wie die Champignon-Sauce. Etwas fad und ohne Eigennote – am Ende aber einfach nur nicht MEIN Geschmack.
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Der Preis wirkt auf den ersten Blick vielleicht happig, doch im Vergleich zu vielen anderen Imbissbuden ist „Curry Karl“ preislich ähnlich. Beim bekannten „Glückauf-Grill“ von Frank Rosin in Dorsten kostet das große Champignon-Rahmschnitzel sogar 12,90 Euro. Und auch bei der Schnitzelbude in der Rathausgalerie in Essen liegt der Preis für ein Putenschnitzel Jägersauce mit 13,90 Euro deutlich drüber. Gar nicht davon zu sprechen, was ein solches Gericht seit Rückkehr zur alten Mehrwertsteuer durchschnittlich im Restaurant kostet – nämlich etwa 19 Euro.
Imbiss-Betreiber bezieht Stellung
Und auch Betreiber Marco Schirrmeister will die Kunden-Kritik so nicht auf sich sitzen lassen. „Unser Problem ist, dass wir mit den Läden draußen verglichen werden, die ganz andere Stammkosten haben. Wir zahlen im Ruhr Park Bochum sehr hohe Mieten, weil darunter fallen zum Beispiel auch das Reinigungspersonal und dergleichen.“
Außerdem sei eine Preiserhöhung immer das letzte Mittel der Wahl, wie der Inhaber betont. „Wir hatten die Preise letztes Jahr im Oktober sogar ein bisschen gesenkt. Da aber in diesem Jahr die Mehrwertsteuer kam sowie weitere Preiserhöhungen sind wir wieder zum alten Preis zurückgekehrt. Bei zwei Getränkepreiserhöhungen haben wir die Kosten auf uns genommen.“