Bochum.
In der Mensa der Ruhr-Universität Bochum, die betrieben wird vom Akademischen Förderungswerk (AKAFÖ), gibt es einen ganz besonderen Mitarbeiter, der einen ebenfalls ganz besonderen Ruf genießt.
Die Rede ist von Wilton Rojas Rodriguez (44). Mehrmals haben uns Leser berichtet, dass der Mann einen extrem witzigen Charakter haben soll und jedem seiner Gäste mit einem Grinsen im Gesicht zeige, wie sehr er seine Arbeit liebt.
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Als wir Wilton bei seiner Arbeit besuchen, merken wir genau das. Da steht ein schelmisch grinsender Mann, der viel jünger wirkt als 44 Jahre und bereitet seinen Gästen frisch das Essen zu. Um die 1000 Portionen gehen durch seine Hände – und dennoch verliert er nicht die Motivation. Woran liegt das?
Er sagt: „Ich bin glaube ich von Natur aus so. In meiner Heimat gucken die Leute nicht auf die Uhr und wir haben die Sonne im Herzen. Die Mentalität ist eine andere.“
Wilton Rojas Rodriguez: Gastro-Erfahrung? Fast 20 Jahre
Ursprünglich kommt er aus Santo Domingo, Hauptstadt der Dominikanischen Republik. Seine Familie ist dort im Kakao- und Kaffeegeschäft tätig. Bevor er vor zwölf Jahren in der Mensa der RUB angefangen hat, hat er außerdem bei Lauda Air gearbeitet, der Fluggesellschaft von Niki Lauda.
Gastro-Erfahrung hat er mittlerweile fast 20 Jahre, wie er sagt. Aber wie macht man das? Wie kriegt man es hin, 1000 Gerichte an einem einfachen Arbeitstag zuzubereiten und dabei nicht durchzudrehen? Seine Antwort: „Gastronomie musst du lieben. Und du darfst dich im Kopf nicht stressen lassen.“
Er ist stolz auf seinen Job
„Und das ist echt eine coole Arbeit“, sagt er. „Die Qualität ist so hoch, wir haben hier einfach alles.“ Es werden sogar 100-Gramm-Proben vom Essen genommen und in einem speziellen Kühlschrank eingeschlossen, zu dem nur ein Mitarbeiter den Schlüssel hat.
Falls jemand über Magenprobleme klagen sollte, überprüft ein Mikrobiologe das Essen. Derartige Annehmlichkeiten begeistern Wilton Rojas Rodriguez sichtlich und er ist stolz darauf.
Ein Gericht wie ein Zaubertrank
Auch gibt es immer wieder verschiedene Themenwochen in der Mensa, die ihm Spaß machen. Als er erzählt, wie er in einer tunesischen Woche mal Lamm zubereitet hat, dann weiten sich seine Augen wie bei einem Kind, das von seinem Lieblingsspielzeug erzählt. Und während er nachschiebt, dass das Lamm damals in einer Biersauce zubereitet worden ist, dann zieht er verschwörerisch eine Augenbraue hoch, als sei die Sauce ein Zaubertrank und das Rezept streng vertraulich.
Plötzlich und unvermittelt hat man das Gefühl, dass seine Augen noch mehr leuchten als vorher ohnehin schon. Und dann sagt er: „Am schönsten finde ich, wenn die Gäste nach dem Essen kommen und mir sagen: ‚das war aber lecker‘. Ich habe Gäste, die essen dreimal hintereinander bei mir. Ich liebe das.“