Veröffentlicht inBochum

Tierheim Bochum: Mann gibt Meerschweinchen ab – was er sagt, jagt den Mitarbeitern einen kalten Schauer über den Rücken

Ein Mann gab im Tierheim Bochum ein Meerschweinchen ab. Als er den Mitarbeitern sein Anliegen erzählte, wurde ihnen ganz anders.

© IMAGO/Avalon.red

Das ist das Tierheim Essen

Das Tierheim Essen bietet herrenlosen Hunden, Katzen, Kleintieren, Schlangen und Schildkröten ein Zuhause. Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer kümmern sich um die Tiere in Not.

„Was ist nur los mit den Menschen?“ – das ist die einzige Frage, die sich das Tierheim Bochum stellte, als ein Mann kürzlich ein Meerschweinchen abgeben wollte.

Der kleine Chip – so heißt der Nager – ist erst drei Monate alt, hat aber in seinem kurzen Leben bereits einige Dramen miterleben müssen. Denn Chip hatte bis vor kurzem noch einen Bruder. Je mehr der Halter dem Tierheim Bochum erzählt, desto unguter wird das Gefühl bei den dortigen Mitarbeitern.

Tierheim Bochum nimmt Meerschweinchen auf

Der Besucher hatte Chip und dessen Bruder für seinen Sohn gekauft. Doch der Meerschweinchen-Bruder soll kurze Zeit später an einem Zahnbruch gestorben sein, wurde dem Tierheim erzählt. Doch trotz optimistischer Diagnose durch den Tierarzt überlebte das kleine Tierchen die Verletzung nicht.

„Vielleicht ist es nicht nur der Zahn gewesen, der gebrochen war, sondern auch der Kiefer, vielleicht durch einen Sturz“, rätselt das Tierheim öffentlich auf Facebook. Und einmal angestoßen, nehmen die schlimmen Gedanken kein Ende: „Das würde heißen, dass er vor dem Napf einfach verhungert ist, oder es ist was anderes passiert.“

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Doch das Tierheim will niemandem etwas unterstellen und macht noch einmal klar: „Wir können nur vermuten.“ Doch dann folgt direkt: „Aber es kommt noch gruseliger“.

Besucher stellt dreiste Frage

Während der kleine Chip im Tierheim aufgenommen wurde, kam der Halter mit einer unerwarteten Frage um die Ecke. „Für meinen Sohn ist das alles nicht schön und deswegen ist er nicht mit im Tierheim“, erklärt der Vater die Abwesenheit seines Kindes, das verständlicherweise um das tote Meerschweinchen und den Abschied von Chip trauert. Doch dann fragte der Vater doch tatsächlich, ob das Tierheim ihm womöglich ein kleines Kätzchen zur Vermittlung mitgeben könne – weil sein Sohn ja jetzt so leide.

Eine „schockierende“ Frage, wie das Tierheim Bochum auf Facebook schreibt. „Die Pflegerin sagte dann, sorry, aber diese Frage kommt gerade echt nicht gut, Sie geben ein Tier ab und fragen nach einem neuen?“ Den Mitarbeitern kam es vor, als wäre man hier im Supermarkt und würde defekte Ware umtauschen wollen.


Mehr News:


„Was ist mit dem kleinen Chip?“, ruft das Tierheim nachträglich in seinem Facebook-Beitrag in Erinnerung. Immerhin: „Die Leute haben schnell gemerkt, dass diese Frage echt überflüssig war.“

Eine Sache ist dagegen sicher: Im Bochumer Tierheim ist Chip auf jeden Fall in guten Händen – und kann nach diesem tragischen Start ins Leben eine zweite Chance bekommen.