2024 neigt sich bald dem Ende entgegen. Und somit wird es Zeit, auf die emotionalsten Geschichten des Jahres zurückzublicken. Eine solche ereignete sich im Monat Mai in der Stadt Bochum, als der Brief in den Briefkasten des Tierschutzvereins an der Kleinherbeder landete.
Doch dieser Brief war alles andere als gewöhnlich. Es war kein Dankesbrief, keine frohe Nachricht von einem der vielen Tiere, die ein neues Zuhause gefunden hatten. Nein, dieser Brief trug die schmerzliche Last eines Abschieds – und er war aus der Perspektive eines Hundes geschrieben, der viele Jahre zuvor vermittelt worden war.
Tierheim Bochum: Nach Leidenszeit – Hündin Finja wird erlöst
Finja war 2011 in eine Familie mit Kindern gekommen, die sich einen Hund wünschte. Ein Australien-Cattle-Dog-Weibchen, das endlich das Leben genießen durfte, welches es sich immer erträumt hatte. Ein eigenes Hundekörbchen, einen Napf nur für sich, und vor allem: Liebe. Ganz viel Liebe. Sie sollte 19 Jahre alt werden, 19 Jahre lang an der Seite ihrer Familie.
+++ Tierheim Bochum zieht die Reißleine – aus einem traurigen Grund +++
Doch dann begann die Zeit, Finja zu entgleiten. Ihre einst so lebendigen Augen begannen zu trüben, ihre Schritte langsamer. Die Jahre zehrten an ihr, und zuletzt wurde die Hündin von einer schweren Krankheit heimgesucht. Ihre Gesundheit ließ sie im Stich, und als die Medikamente nicht mehr halfen, stand ihre Familie vor einer schrecklichen Entscheidung. Sie wollte ihre Finja nicht leiden sehen.
In Absprache mit dem Tierarzt entschieden sie, dass es Zeit war, sie loszulassen. Nicht, weil sie sie nicht mehr liebten – ganz im Gegenteil. Gerade weil sie sie so sehr liebten, wollten sie ihr weiteres Leiden verhindern. Und so durfte Finja in den Armen derer einschlafen, die sie 19 Jahre lang beschützt und geliebt hatten.
„Sehr traurig“: Tierheim-Geschichte löst Trauer aus
Der Abschiedsbrief, den sie hinterließ, sprach aus, was Worte nie zu fassen vermochten. Es waren diese letzten Zeilen, die das Herz der Tierpfleger im Bochumer Tierheim brechen ließen. „Sehr traurig“, schrieb ein Tier-Freund auf Facebook. Weiter bemerkte sie, dass es schön ist, dass Finja nicht allein gehen musste.
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Doch in all der Trauer schwang auch ein Funken Trost mit: Finja hatte ein Leben voller Liebe geführt. Ein Leben, in dem sie nicht nur ein Hund war – sie war ein geliebtes Familienmitglied.