„Warum übernehmen die Besitzer keine Verantwortung?“, fragt sich ein Facebook-Nutzer entsetzt, nachdem er den Beitrag des Tierheims Bochum gelesen hat. Doch was ihn wirklich erschüttert, ist nicht nur das tägliche Leid, das die Tierpfleger in NRW mit ansehen müssen, sondern ein sich anbahnendes Problem, das gerade erst begonnen hat.
Es ist ein immer wiederkehrender Kampf, der auch das Tierheim Bochum nicht loslässt. Nun sprechen die Tierpfleger Klartext gegenüber DER WESTEN.
Tierheim Bochum: Mitarbeiter werden deutlich – „Katzenleid wächst“
Schon vor Monaten haben viele Tierheime Alarm geschlagen, weil sie aus allen Nähten platzen. Die Pfleger wissen nicht mehr wohin mit den Tieren und täglich kommen neue arme Vierbeiner hinzu. Und jetzt, wo die Tage heller werden und die Temperaturen steigen, starten die Tierschützer in Bochum nicht nur mit einem Lächeln in den Tag, sondern auch mit einer Sorge.
Denn besonders häufig werden Katzen von März bis April trächtig – das bedeutet auch, dass das Tierheim mit schwangeren Fellnasen überschwemmt wird. Und anscheinend geht es schon los. Denn am 20. März posteten die Pfleger ein Bild von einer grau-schwarz gestreiften Katze, an deren Zipfel mindestens vier Kätzchen saugen.
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Dazu schreiben die Pfleger: „Es geht wieder los … jedes Jahr aufs Neue ….“ Auch gegenüber DER WESTEN bestätigt das Tierheim Bochum: „Letztes Jahr war es sehr turbulent. Dieses Jahr fängt es erst an, wir können nicht sagen, was auf uns zukommt.“ Die Gründe, warum trächtige Katzen oft abgegeben werden, sind vielfältig. So nennt die Mitarbeiterin finanzielle und gesundheitliche Aspekte, aber auch häusliche Veränderungen wie Umzüge.
Vor diesem Hintergrund hat der Rat der Stadt Bochum bereits 2018 beschlossen, dass Freigängerkatzen, die im Stadtgebiet Bochum leben, registriert und kastriert werden müssen. Kein Wunder, dass auch die Pfleger gegenüber DER WESTEN betonen: „Kastrieren lassen! Und kennzeichnen – das ist die größte Bitte. Je weniger Katzen unkastriert sind, desto mehr Katzenleid gibt es.“
Tier-Fans sind wütend: „Hab keine Worte dafür“
Auch die zahlreichen Tier-Fans auf Facebook sind wütend – sie können nicht verstehen, warum man die Katzen nicht kastrieren lässt. So schreibt eine Userin: „Warum übernehmen die Besitzer keine Verantwortung und lassen die Tiere kastrieren? Ich hab keine Worte mehr dafür.“ Auch ein anderer Nutzer ist sichtlich wütend und textet: „Ohne Worte.“ Ein anderer meint auf Instagram: „Warum will es nicht in die Köpfe rein, das Leid wird nur verringert, wenn man kastriert. Es gibt doch schon genug Leid.“
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„Zumindest hat sie es mit ihren Kitten bei euch gut“, versucht eine Userin dem ganzen Drama etwas Positives abzugewinnen. Bleibt wohl nur noch zu hoffen, dass das Katzenleid wenigstens in diesem Jahr weniger wird – schön wäre es.