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Uniklinik in Bochum baut neue Abteilung für Herzpatienten

Uniklinik baut Abteilung für Herzrhythmusstörungen auf

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Foto: FUNKE Foto Services
Das Bochumer St.-Josef-Hospital investiert in eine neue Abteilung für Herzpatienten. Elektrophysiologische Eingriffe werden möglich.

Bochum. 

Das St.-Josef-Hospital in Bochum sagt Herzrhythmusstörungen verstärkt den Kampf an. Mit dem Aufbau einer „Abteilung für Rhythmologie“ und einem zweiten Herzkatheter-Labor stellt sich die Kardiologie des Universitätsklinikums im kommenden Jahr neu auf.

Herzrhythmusstörungen sind häufig harmlos. Viele Menschen sind betroffen, wissen dies aber gar nicht. Die „Fehlzündungen“ des Herzens können aber auch lebensbedrohlich sein. Insbesondere das sogenannte Vorhofflimmern, das einen Schlaganfall auslösen kann. Fast jeder vierte Schlaganfall ist auf Blutgerinnsel zurückzuführen, die sich beim „Flimmern“ des Herzmuskels im Vorhof bilden, anschließend mit dem Blut in den Kopf wandern und dort Gefäße verstopfen. In der Gruppe der 65-Jährigen leidet mittlerweile jeder zehnte Mensch an Herzrhythmusstörungen.

Abteilung für Rhythmologie

Häufig reichen Medikamente, um Patienten wieder zu einem normalen Herzschlag zu verhelfen. Immer öfter aber werden elektrophysiologische Eingriffe erforderlich. Bei einer solchen Behandlung (Katheterablation) werden krankhafte Bereiche im Herzmuskel, die das Organ aus dem Takt bringen, gezielt verödet. Für diese Therapie baut die Kardiologie des Universitätsklinikums unter Leitung von Prof. Andreas Mügge nun eine Abteilung für Rhythmologie auf. Leitender Arzt der neuen Station wird Dr. Alexander Wutzler, der von der Berliner Charité zum 1. Oktober nach Bochum kam. Zur Abteilung gehören wird auch ein Herzkatheterlabor. Das bisherige soll weiterhin anderen Behandlungsoptionen vorbehalten sein (Untersuchungen, Einsetzen von Gefäßstützen usw).

„Für die Kardiologie im St.-Josef-Hospital ist der Aufbau der Abteilung für Rhythmologie ein großer Schritt nach vorn“, sagt Andreas Mügge. „Wir bieten nun für alle Herzerkrankungen ein komplettes Behandlungsangebot. Nicht zuletzt werden dadurch auch die Perspektiven für die Forschung und die Weiterbildungsbedingungen junger Ärzte weiter verbessert.“Von einer „strategischen Bedeutung“ der neuen Abteilung für das gesamte Unternehmen, spricht Dr. Christoph Hanefeld, Sprecher der Geschäftsführung des Katholischen Klinikums Bochum (KK). „Für die Behandlung von Herzrhythmusstörungen wird die Elektrophysiologie immer wichtiger. Diese Erfahrung machen wir regelmäßig in unserer Therapiepraxis“, sagt der Kardiologe.

Herzrhythmus beeinflusst Psyche

Alexander Wutzler bringt dem KK zufolge große Erfahrungen in der Elektrophysiologie mit. Seit 2008 beschäftigt sich der in der Schweiz geborene 41-Jährige mit dem Fachgebiet. In Bochum will er neben der Behandlung von Patienten aber auch forschen.

„Eine rhythmologische Abteilung an einem Universitätsklinikum neu aufzubauen, ist eine große Herausforderung. Neben der klinischen Tätigkeit wird ein wissenschaftlicher Schwerpunkt in der Erforschung der neurologischen und psychischen Auswirkungen von Herzrhythmusstörungen liegen“, so Wutzler. Unter anderem soll es um die Frage gehen, inwieweit Vorhofflimmern Demenz und Depressionen auslösen kann.

Unterstützt wird der Leitende Arzt dabei von Prof. Georg Juckel, dem Leiter der Psychiatrischen Universitätsklinik, mit dem er bereits mehrere Forschungsprojekte abschließen konnte.