150 Menschen beziehen am Freitag das Aufnahmelager im Schulzentrum Ost. Bochum wird allein 2015 für Flüchtlinge bis zu 20 Millionen Euro ausgeben.
Bochum.
Zeltstädte für Flüchtlinge, wie sie in einigen NRW-Städten vorgesehen sind, wird es in Bochum auf absehbare Zeit nicht geben. „Im Moment gibt es dafür keine Planungen“, sagte Sozialdezernentin Britta Anger am Donnerstag.
Obwohl Bochum statt der im Vorjahr von der Bezirksregierung angekündigten 900 Flüchtlinge tatsächlich in diesem Jahr 1700 Menschen unterbringen muss, würden dafür andere Lösungen gesucht. Anger: „Wir gehen von kleineren Orten aus.“ Sie bezeichnet außerdem eine Einrichtung mit 1000 Menschen als „kritisch“. Das Land hatte unlängst bei den Städten angefragt, ob sie Flächen von 15.000 bis 20.000 Quadratmeter für die Errichtung sogenannter Zeltstädte zur Verfügung stellen könnten.
300.000 Euro für den Umbau in Langendreer
An diesem Freitag werden die vor 14 Tagen zunächst in der Dreifachturnhalle am Lohring untergebrachten 150 Flüchtlinge zum leer stehenden Schulzentrum Ost an der Unterstraße in Langendreer verlegt. Die Schule soll vorerst bis Ende des Jahres als Aufnahmelager des Landes dienen und ist die zweite Einrichtung dieser Art nach der Lewacker Schule, die die Bezirksregierung Arnsberg in Bochum unterhält.
Etwa 300.000 Euro kostet der Umbau in Langendreer. Dafür werden unter anderem Brandschutztüren eingebaut und frühere naturwissenschaftliche Räume in Sanitärräume umgebaut. Sollte das Land Platzbedarf für eine weitere Aufnahmeeinrichtung anmelden, würde die Stadt, so Sozialdezernentin Britta Anger, Gebäude vorschlagen, die sie für die Unterbringung der ihr zugewiesenen Flüchtlinge herrichten will. Zu den jetzigen Einrichtungen gehören auch vier Turnhallen, zwei weitere am Westring und an der Alten Wittener Straße werden hinzukommen. Das erste von drei neuen Containerdörfern entsteht Anfang November an der Kemnader Straße.
Die Kosten für die Flüchtlingsunterbringung könnten nach Einschätzung der Sozialdezernentin 2015 auf bis zu 20 Millionen Euro steigen. Nur sechs Millionen Euro davon würden erstattet.