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BVB-Profi Neven Subotic engagiert sich in Afrika

Wie sich BVB-Spieler Neven Subotic in Afrika engagiert

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Foto: WP
Sauberes Wasser. Für Neven Subotic ist das keine Selbstverständlichkeit. Dem Innenverteidiger des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund ist sauberes Wasser vielmehr eine Verpflichtung. Mehr noch: Es ist ihm zu einer echten Lebensaufgabe geworden.

Dortmund. 

Wasser. Sauberes Wasser. Für Neven Subotic ist das keine Selbstverständlichkeit. Dem Innenverteidiger des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund ist sauberes Wasser vielmehr eine Verpflichtung. Mehr noch: Es ist ihm zu einer echten Lebensaufgabe geworden.

Vor gut zwei Jahren hat der Profisportler seine ganz eigene „Neven Subotic Stiftung“ gegründet, die vornehmlich Kinder in Äthiopien mit Wasser und Hygiene versorgen soll. 400 000 Euro hat Subotic bislang durch seine Stiftung gesammelt und dadurch 13 Schulprojekte gefördert. Dabei werden vor allem Brunnen gegraben und Toilettenanlagen eingerichtet. „Die Kinder dort kennen in aller Regel noch gar keine Toiletten, und sauberes Wasser ist ein wirklich kostbares Gut für sie“, erzählt der Bundesligaprofi. Er war inzwischen bereits mehrmals vor Ort in Afrika und hat sich ein ganz persönliches Bild über die dortigen Zustände gemacht.

Aufgeben gilt nicht

Natürlich ist Neven Subotic auf eigene Kosten nach Äthiopien geflogen, und auch das Geld für die komplette Stiftungsverwaltung bezahlt er aus seiner privaten Tasche. Zudem verdoppelt er bislang immer noch jede Zuwendung mit seinem eigenem Geld. „Ich verbürge mich für Ihre Spende, und ich sorge für eine maximale Ausnutzung“, lautet auch sein Versprechen, dass der gebürtige Serbe auf der Stiftungshomepage wie ein Qualitätssiegel platziert hat.

Bei seinem ehrenamtlichen Engagement („Außerhalb des Fußballfeldes nutze ich wirklich jede freie Minute für meine Stiftung.“) ist der 26-jährige Subotic keineswegs ein verträumter Idealist: „Nichts ist so einfach, wie es auf den ersten Blick vielleicht erscheint. Der Erfolg kommt aber nicht über Nacht, indem wir ein einfach paar Toiletten aufstellen und hier und dort Brunnen bohren. Um eine wirklich nachhaltige Wirkung mit unserer finanziellen Hilfe erzielen zu können, rechne ich durchaus noch für längere Zeit mit einer sehr intensiven Aufklärungsarbeit im Rahmen unserer Projekte. Aber ich bin jemand, der nicht so schnell aufgibt.“

Hygiene und Privatsphäre

Sauberes Wasser, das bedeutet für Neven Subotic nichts weniger als ein Menschenrecht, als eine Chance, das Selbstwertgefühl der Menschen in Afrika zu stärken. So notwendig der Schulunterricht dort auch ist, ohne ausreichende Hygiene kommt es immer wieder zu dramatischen Rückschlägen: „Die Kinder werden durch das schmutzige Wasser krank und können dann nicht mehr zum Unterricht kommen. Und weil sie bei ihren Hütten nach wie vor keine Toiletten haben, braucht es eben auch sehr, sehr lange, bevor sie die Notwendigkeit solcher Anlagen in der Schule überhaupt akzeptieren und nachvollziehen können. Den Mädchen wird ja dadurch zudem noch eine gewisse Privatsphäre ermöglicht; das nehmen sie inzwischen auch schon ganz einsichtig an.“

Wann und wo immer es möglich ist, hält Neven Subotic in Deutschland Vorträge und wirbt für seine Stiftung. Transparenz ist ihm besonders wichtig: „Die Menschen können auf meiner Homepage sofort sehen, was mit ihrem Geld passiert, und dass es wirklich zu 100 Prozent in Äthiopien eingesetzt wird.“

Zu Tränen gerührt

Subotic ist serbischer Fußball-Nationalspieler, und er besitzt durch die Flucht seiner Eltern nach Amerika auch noch die US-Staatsbürgerschaft. Seit er aber 2008 nach Dortmund zur Borussia gekommen ist, nennt er nun voller Überzeugung Westfalen seine Heimat und Dortmund seine Heimatstadt.

Mit Überzeugung, ja, mit regelrechter Inbrunst engagiert sich der Fußballer aber eben vor allem für seine wohltätige Stiftung. Wenn er von seinen Erlebnissen im bitterarmen Äthiopien erzählt, dann leuchten seine Augen, dann wird er unmittelbar leidenschaftlich für die gute Sache, der er so hingebungsvoll dient. Das Erlebnis, als ihn eine Mutter in ihre winzige Hütte einlud und buchstäblich ihr letztes Essen mit ihm teilen wollte, rührt Neven noch heute spontan zu Tränen: „Diesen Moment werde ich ganz bestimmt niemals vergessen.“

Im kommenden Sommer spätestens will Neven Subotic wieder nach Afrika: „Ich muss doch schauen, wie die Menschen aussehen, für die wir das alles tun“, sagt er und möchte doch keine Dankbarkeit: „Noch immer gibt es 780 Millionen Menschen ohne sauberes Wasser. Und sie müssen sich weiß Gott nicht dafür bedanken, wenn sie es bekommen; es ist einfach nur ihr gutes Recht. Und ich setze mich dafür von Herzen gern ein.“