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CDU-Beben in Dortmund! Politiker treten nach AfD-Abstimmung aus Partei aus

Es rumort gewaltig in der CDU. Die gemeinsame Abstimmung mit der AfD im Bundestag hat Konsequenzen in Dortmund.

© IMAGO/Klaus Martin Höfer

Proteste nach Unionsvotum mit der AfD: Das sagen Demonstranten

Nach der Abstimmung mit der AfD haben tausende Demonstranten vor der CDU-Zentrale, dem Konrad Adenauer-Haus, in Berlin protestiert. Wir haben mit einigen von ihnen gesprochen.

Rumms! Das hat gesessen. Zwei Tage nach der gemeinsamen Abstimmung mit der AfD-Fraktion im Bundestag haben zwei prominente Gesichter der Dortmunder CDU die Partei verlassen.

Bei der Abstimmung hat CDU-Chef Friedrich Merz in Kauf genommen, dass sein Migrationsplan nur mit Stimmen der in Teilen als gesichert rechtsextrem eingestuften Partei durch den Bundestag geht. Ein Tabubruch, finden offenbar nicht nur SPD, Grüne und Linke. Jetzt wenden sich die ersten CDU-Politiker von der Partei ab.

CDU-Beben in Dortmund: „Brandbeschleuniger statt Brandmauer“

„Ich trete aus der CDU Deutschlands aus, weil ich die schleichende Legitimierung einer AfD nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann“, zitiert der „Nordstadtblogger“ Klaus aus einer gemeinsamen Erklärung mit Dirk Rutenhofer.

„Dieser Schritt fällt mir nach 31 Jahren Mitgliedschaft unglaublich schwer. Doch die vielzitierte ‚Brandmauer‘ wird zu einem ‚Brandbeschleuniger‘. Das kann und werde ich nicht mittragen“, so der langjährige Kreisvorsitzende der CDU in Dortmund weiter.

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Damit zieht Klaus Wegener nach Angaben des Onlineportals genauso die Reißleine wie Dirk Rutenhofer: „Fassungslos trete ich nach nun 27 Jahren Mitgliedschaft aus der CDU aus“, so der ehemalige Vorsitzende des Cityrings. Er sei nach der Wahlniederlage von Helmut Kohl damals stolz in die Partei eingetreten nach dem Motto „jetzt erst recht“.

„Heute schäme ich mich“

„Heute schäme ich mich für das Zeichen, das mit der gemeinsamen Migrationsabstimmung mit der AfD unter unserem Parteivorsitzenden Friedrich Merz, für unser Land, für Europa und die Welt gesetzt wurde. Diese CDU ist nicht mehr meine Partei“, sprach Rutenhofer, der 2020 für die Kandidatur zum Amt des Dortmunder Oberbürgermeisters gehandelt wurde, Klartext.


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Beiden Politikern sei klar, dass Politik von kontroversen Debatten lebe. Doch es sei ein Punkt erreicht, an der die Zugehörigkeit zur Partei nicht mehr mit ihren persönlichen Prinzipien vereinbar sei. Ein Ende ihres politischen Engagements sei das jedoch nicht, wie sie in der Erklärung betonen: „Wir danken allen Weggefährtinnen und Weggefährten, die uns in den vergangenen Jahren unterstützt und begleitet haben. Unser politisches Engagement endet nicht mit dem Austritt aus der CDU. Wir werden uns auch weiterhin für eine positive gesellschaftliche Entwicklung einsetzen.“