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Das steckt hinter dem spektakulären Unfall-Video von der B1

Das steckt hinter dem spektakulären Unfall-Video von der B1

Bild Ruhrnachrichten
Foto: Screenshot: Daniel Müller
Ein Video von einem spektakulären Unfall auf der B1 in Dortmund gibt seit dem Wochenende Rätsel auf. Jetzt hat die Polizei erste Erkenntnisse.

Dortmund. 

Ein spektakuläres Unfall-Video war am Freitag der Star unter Dortmunds Facebook-Nutzern. Es zeigte einen Crash auf der B1. Ein LKW schob ein Auto quer vor sich her. Anfangs herrschte großes Rätselraten über den Zeitpunkt und die Details des Unfalls. Jetzt gibt es neue Erkenntnisse der Polizei.

Am Freitag hatte ein 26-jähriger Dortmunder das spektakuläre Handy-Video auf seiner Facebook-Seite geteilt. Es war während der Fahrt auf der B1 von einem Beifahrer eines Autos gedreht worden. Direkt neben ihm schob ein LKW einen weißen Toyota quer vor sich her. Seinen Angaben zufolge sollte der Unfall am Freitagmorgen (23. Januar) passiert sein. Doch schnell war klar: Das kann nicht stimmen. Das gab der 26-Jährige im Gespräch auch zu.

Er wisse nicht genau, wann der Unfall geschah. Er habe das Video auch nicht gedreht, ein Freund habe es ihm zu geschickt. Am Freitagabend entfernte der Dortmunder das Video von seiner Seite. Die ganze Sache tue ihm leid, er wolle lieber anonym bleiben, teilte er mit.

Doch was war mit dem Unfall? Die Polizei konnte am Freitag nur sagen, dass der Crash auf der B1 nicht am Freitag (23.1.) oder Donnerstag (22.1.) geschah. Über das Wochenende herrschte weiter Rätselraten.

Unfall geschah kurz vor Weihnachten

Erst am heutigen Montag (26. Januar) konnte die Polizei weitere Angaben zum Unfall machen. Das Ganze habe sich am 17. Dezember (Mittwoch) gegen 15 Uhr abgespielt, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage unserer Redaktion. Ein 59-jähriger LKW-Fahrer aus Olfen habe beim Spurwechsel einen 39-jährigen Toyotafahrer aus Altena (Sauerland) übersehen. Dabei sei der PKW quer vor den LKW geraten.

Der LKW schob das Auto auf der B1 in Höhe des Parkhotels Wittekindshof mehrere Meter vor sich her. Nach Angaben der Polizei erlitt der 39-Jährige leichte Verletzungen und einen Schock. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, konnte am gleichen Tag noch die Heimreise antreten. Der Lastwagenfahrer gab später zu Protokoll, er habe den Unfall zunächst gar nicht bemerkt. Erst durchs Hupen anderer Autofahrer sei er auf den Toyota aufmerksam geworden.

Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung

„Gegen den 59-Jährigen wurde ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet“, sagte Polizeisprecher Gunnar Wortmann am Montag. Das Verfahren wurde aber bereits eingestellt. Das bestätigte Oberstaatsanwältin Dr. Barbara Vogelsang auf Anfrage unserer Redaktion. Der 39-Jährige habe keinen Strafantrag gestellt. Da keine schweren Verletzungen vorlagen, wurde das Verfahren eingestellt, so Vogelsang weiter.

Im Normalfall informiert die Polizei Dortmund über schwere Unfälle in einer Pressemitteilung. Warum die Polizei am 17. Dezember nicht über den Unfall berichtete, dazu konnte Polizeisprecher Gunnar Wortmann am Montag keine Angaben machen. Wortmann: „Wir prüfen gerade, warum es dazu keine öffentliche Pressemitteilung gab.“