Immer wieder kommen neue Details ans Licht! Die Polizei Dortmund erschoss bei einem Einsatz am 8. August einen 16-Jährigen erschoss, nachdem er auf zuvor eingesetztes Pfefferspray nicht reagierte. Nun ist klar: Der Reizstoff war seit April abgelaufen. Das Innenministerium hat nun ein sogenanntes „Wirksamkeitsgutachten“ in Auftrag gegeben.
Doch das ist nicht die einzige neue Information zu dem Fall aus Dortmund.
Dortmund: Tödliche Schüsse! Eingesetztes Pfefferspray war abgelaufen
Der Fall um den 16-jährigen Geflüchteten Mouhamed D., der im Rahmen eines Einsatzes von der Polizei erschossen wurde, schlägt noch immer hohe Wellen. Nun gibt es neue Erkenntnisse: Laut einem Bericht für den Rechtsausschuss des Landtags war das eingesetzte Pfefferspray seit April abgelaufen. Nachdem die Polizei am 8. August wegen dem mit einem Messer bewaffneten Jugendlichen gerufen worden war, hatten die Beamten zunächst das besagte Pfefferspray und zwei Taser eingesetzt. Auf beides soll Mouhamed D. nicht reagiert haben. Letztendlich schoss ein Polizist mit einer Maschinenpistole mehrfach auf ihn, verletzte ihn tödlich. Gegen den Mann wird aktuell wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt.
Wie die „Deutsche Presseagentur“ (dpa) berichtet, hat das Innenministerium angesichts der neuen Erkenntnisse ein „Wirksamkeitsgutachten“ in Auftrag gegeben. So soll geklärt werden, ob das Spray noch voll gewirkt habe. Zudem besitzen die Ermittler laut dem Bericht inzwischen ein Augenzeugenvideo, das allerdings erst nach den Schüssen beginnt.
Dortmund: Beunruhigende neue Details nach tödlichen Polizeischüssen
Damit bestätigt sich einmal mehr die Aussage von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) der vergangenen Woche erklärt hatte, sein Eindruck sei, „dass bei diesem Einsatz einige Dinge nicht einwandfrei gelaufen sein könnten“.
Was laut Bericht nach wie vor unklar bleibt – jedoch von Relevanz ist – ist, wie Mouhamed D. das Messer genau hielt.
Weitere Themen aus Dortmund:
- Hauptbahnhof Dortmund: Entwarnung nach Räumung! Züge können wieder fahren
- Dortmund: „Gorillas“ vor dem Aus – doch eine Sache sorgt für Verwirrung
- Dortmund: Tierschutzverein zieht heftige Konsequenzen nach „barbarischer Tierquälerei“
„Immer neue Informationen, immer neue Fragen – so geht es nun seit Wochen mit jedem Bericht von Justiz- und Innenminister. Das unterstreicht für uns umso deutlicher: Es ist richtig, diesen Fall auch politisch aufzuarbeiten. Wir müssen Schlussfolgerungen für die künftige Polizeiarbeit ziehen. Wir erwarten von Justiz- und Innenminister, dass sie das unterstützen“, so Sonja Bongers, Sprecherin der SPD im Rechtsausschuss.
+++ Dortmund: Muslimische Kita in Planung? Das steckt hinter den Gerüchten +++
Der Rechtsausschuss sollte am Mittwochnachmittag über den aktuellen Stand der Ermittlungen informiert werden.