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Dortmund: 16-Jähriger erschossen – Reul schließt Fehler der Polizei nicht aus

Dortmund: 16-Jähriger erschossen – Reul schließt Fehler der Polizei nicht aus

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u00a9 IMAGO / Political-Moments

Verbrechen in NRW: So viel Arbeit hat die Polizei wirklich

2021 ist die Kriminalität zum sechsten Mal in Folge gesunken. Hat die Polizei immer weniger zu tun?

Dortmund. 

Nachdem ein Beamter der Polizei Dortmund am 8. August einen 16-Jährigen erschossen hatte, ging ein Aufruhr durch die Stadt.

Ob die Polizei Dortmund bei diesem Fall richtig gehandelt habe, darüber zerbrechen sich seither viele den Kopf. Nun hat NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) zugegeben, dass es bei dem Einsatz eventuell nicht mit rechten Dingen zugegangen sei.

Dortmund: Nach Tod eines 16-Jährigen – Reul äußerst Bedenken über Schützen der Polizei

Laut NRW-Innenminister Herbert Reul bestünde die Möglichkeit, dass sich die Polizisten tatsächlich falsch verhalten haben könnten. Er habe den „Eindruck, dass bei diesem Einsatz einige Dinge nicht einwandfrei gelaufen sein könnten“, so der CDU-Politiker am Donnerstag im Innenausschuss des NRW-Landtages in Düsseldorf.

Welche Details ihm dabei genau in den Sinn kämen, könne er mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen jedoch nicht sagen. Er wollte auch davor warnen, zu schnell Schlüsse zu ziehen und sich zu Verallgemeinerungen und Vorurteilen hinreißen zu lassen.

Als Konsequenz würden nun die Dienstvorschriften und Handreichungen der Polizei in NRW, die auf derlei Situationen vorbereiten sollen, geprüft und ebenso über eine „bessere Qualifizierung“ der Polizisten beratschlagt, um den Umgang mit suizidalen und fremdsprachigen Personen zu schulen. Und auch der Einsatz der Bodycams soll genauer untersucht werden, da diese im Falle von Dortmund nicht eingestellt waren. Eine eventuelle Pflicht zum Tragen einer Bodycam und zur Aufzeichnung in bestimmten Fällen wird ebenfalls überdacht.

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Dortmund: DAS steht den Polizisten bevor

Die fünf Polizeibeamte, die bei dem Einsatz dabei waren und unter anderem Taser und Reizgas gegen einen Jugendlichen angewandt hatten, ermittelt zurzeit die Kriminalhauptstelle Recklinghausen. Sie sehen sich einem Disziplinarverfahren gegenüber.

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Der Schütze, der den Jugendlichen mit mehreren Schüssen aus einer automatischen Waffe getötet hatte, wird wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt und auch der Vorwurf des Totschlags wird überprüft.

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Mehr zu dem Fall:

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Der Einsatz von Schusswaffen sei die absolute Ausnahme, wie Reul versicherte. Bei insgesamt 4,5 Millionen Einsätzen in 2021 sei nur in 13 Fällen eine Schusswaffe gebraucht worden. In drei davon seien die verletzten Personen gestorben. (mbo mit epd und dpa)