Eigentlich sollte es in Dortmund ein fröhliches Public Viewing zum Finale der Champions-League werden. Auf dem Hansaplatz versammelten sich Tausende, um dem BVB die Daumen zu drücken.
Doch am Tag danach drückt nicht nur die bittere Pleite gegen Real Madrid auf die Stimmung. Den „Ruhrnachrichten“ zufolge überschattet auch ein Eklat das Event in Dortmund.
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Dortmund: Rassisten-Gegröle bei Public Viewing?
Ausländerfeindliche Parolen zum Party-Hit „L‘amour toujours“ traten vor allem durch das skandalöse Sylt-Video in den letzten Wochen häufiger auf. Nun soll es auch in Dortmund beim Public Viewing zum CL-Finale einen ähnlichen Vorfall gegeben haben. Auf dem Hansaplatz sangen Fans offenbar die rassistischen Ekel-Zeilen „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“.
Wie auf dem Sylt-Video, das im Netz und in der Politik hohe Wellen schlug, gab es auf dem Platz einen ähnlichen Vorfall. Dort sangen Fans zu Gigi D‘Agostinos „L‘amour toujours“ rassistische Parolen. Das soll laut „Ruhr Nachrichten“ ein Instagram-Video in einer Story zu sehen sein. Mehrere Menschen stimmen demnach die Zeilen an. Die Hasssänger wurden dabei von jemand anderem gefilmt.
Dortmunder Polizei bittet um Hinweise
Zu dem Vorfall konnte die Polizei Dortmund unserer Redaktion gegenüber allerdings keine Einzelheiten nennen, lediglich, dass bereits intern ermittelt werde. So wurde zwar keine Anzeige erstattet, jedoch ein Strafverfahren eingeleitet. Nun ist die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Am besten wäre es, wenn sie das Original-Video erhalten könnten. Hinweise nimmt die Kriminalwache unter der Telefonnummer 0231-132-7441 entgegen.
Grundsätzlich würde sich die Polizei wünschen, dass die Bürger in so einem Fall eine niederschwellige Anzeige erstatte würden. „Wenn wir keine Kenntnis haben, können wir auch nicht tätig werden.“
Hansaplatz verzichtete auf D‘Agostino-Song
Wie auch bei den Feiern zur Euro2024, hatten die Veranstalter der Public Viewings in Dortmund betont, dass der Hit „L‘amour toujours“ von Gigi D‘Agostino wegen einer möglichen rassistischen Umdichtung nicht gespielt wird und in der musikalischen Begleitung der Partys fehlen werde. Damit wollen sie Situationen vermeiden, bei denen Menschen die Parolen über die bekannte Melodie anstimmen werden.
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Die Gruppe hielt dies aber offenbar nicht davon ab, den Song auch ohne musikalische Begleitung anzustimmen. Aus den Lautsprechern lief dagegen „You‘ll never walk alone“ – die Hymne, die Tausende andere lieber angestimmt haben, als den umgedichteten Song mit den Ekel-Zeilen.