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Dortmund: „Dickste Domina Deutschlands“ ganz selbstbewusst – „Ich bin fett und das ist gut so“

Jana Stöcker aus Dortmund bezeichnet sich selbst als die „dickste Domina Deutschlands“. DER WESTEN traf sie zum Interview.

© Justin Bockey

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Sie liebt ihre Kurven – und die Männer tun es auch! Jana Stöcker alias „Baroness Babalon“ bezeichnet sich selbst als „dickste Domina Deutschlands“. Die 43-Jährige ist selbstbewusst, steht regelmäßig auf der Bühne und hält Vorträge. Kürzlich wurde sie beim renommierten Internationalen Speaker Slam mit dem „Excellence Award“ ausgezeichnet.

„Baroness Babalon“ aus Dortmund setzt sich mit 175 Kilogramm geballter Bühnenpräsenz für mehr Toleranz in der Gesellschaft ein. Ihr klares Statement: „Ich bin fett und das ist gut so!“ In ihrer Rede sprach Jana Stöcker offen über ihre Erfahrungen mit Diskriminierung als stark übergewichtige Person, forderte ein Ende der Ausgrenzung aufgrund von Körperformen. Ebenso setzte sie sich für mehr Verständnis gegenüber BDSM-Liebhabern und Fetischisten ein.

Kein Zurück in den alten Job

Jana ist alleinerziehende Mama eines Kindes (4) – und leidenschaftliche Domina! Die gelernte Versicherungskauffrau hing ihren Job nach fast 20 Jahren an den Nagel. Nach der Geburt ihres Sohnes wollte sie nicht mehr zurück in ihren alten Beruf. „Es war an der Zeit, meine Träume und Visionen zu leben. Ich kann meinem Sohn nicht sagen: ‚Du kannst alles werden, was du willst, du bist okay so, wie du bist und folge deinem Herzen‘ und es dann selbst nicht so vorleben“, betont Jana im Interview mit DER WESTEN. Ihr größter persönlicher Wert? Freiheit!

Die Idee, Domina zu werden, schwirrte schon lange im Kopf der Dortmunderin herum. Gewagt hat sie diesen Schritt erst mit Anfang 40. Jetzt lebt sie das Leben, wovon sie immer träumte. „Sexualität ist etwas ganz Normales“, findet Jana. Anfangs sei ihre Idee nicht allzu gut bei Freunden und Verwandten angekommen – doch irgendwann stellte sie ihre Liebsten einfach vor vollendeten Tatsachen.

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Unterschiedliche Kunden

Ihre Gäste könnten unterschiedlicher nicht sein – ein Querschnitt der Bevölkerung, wie sie betont. „Man denkt, dass man als Sexarbeiterin jeden nehmen muss. Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube“, erklärt Jana. Ihre Kunden sucht sie sich selbst aus. „Zu mir kommt der Student, der darauf ein paar Monate hin gespart hat und dann der Geschäftsmann, der sich das aus der Portokasse leisten kann.“ Ihre genauen Preise pro Session möchte Jana nicht verraten.

Jana Stöcker beim beim Silent Speaker Battle. Die leidenschaftliche Sexarbeiterin findet auch auf der Bühne die richtigen Worte. Foto: Justin Bockey

Vor allem ihre Körperfülle ist ein Alleinstellungsmerkmal in der Branche. „Natürlich habe ich durch meine Körperlichkeit viel Stammpersonal, weil es da nicht viel Austauschbares gibt“, sagt sie. „Ich bin durchaus fett. Das sage ich gerne so provokant, weil fett ist ja erstmal nur ein Wort und ein Begriff. Ich kann selbst entscheiden, welche Bedeutung ich dem gebe. Was soll ich denn da herumeiern mit 175 Kilo und sagen: ‚Ich habe ein bisschen mehr auf den Rippen und bin ein bisschen curvy‘“, betont Jana mit einem Schmunzeln.


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Sie ist auch Escortdame

Ihre Gäste besucht sie oft zu Hause – oder sie bucht ein Hotel. Angefangen hat sie als „unberührbare Domina“. Inzwischen bietet „Baroness Babalon“ auch Sex an. „Ich bin mittlerweile im Escort gelandet, weil ich schnell gemerkt habe, dass meine Gäste einfach total nett sind. Ich will mich nicht irgendwelchen Normen anpassen, die es in der Branche gibt. Dann mache ich ja nichts anderes als ich es vorher auch gemacht habe. Ich möchte meine Arbeit und mein Leben so gestalten, wie es für mich am schönsten ist.“