Dortmund.
Es wird immer kälter und langsam aber sicher hält der Winter wieder Einzug in Deutschland. Das ist vor allem für Obdachlose ein großes Problem.
Aus diesem Grund soll es ab dem 8. Dezember in Dortmund einen Kältebus geben, der eine Anlaufstelle in besonders kalten Nächten sein soll. Umgesetzt wird das Projekt nun aber nicht von der Stadt Dortmund – sondern von verschiedenen Wohnungsloseninitiativen. Die Stadt hat sich dagegen entschieden, einen solchen Kältebus zu unterstützen.
Deshalb ist die Stadt Dortmund gegen den Kältebus
Doch wie kam es zur Entscheidung der Stadt? Dafür gibt es eine Erklärung: „Dortmund verfügt über ausreichend Unterbringungsplätze. Niemand, der das nicht will, muss in Dortmund im Freien übernachten.“
Die Stadt erklärt aber, dass der Einsatz eines Kältebusses durchaus diskutiert worden sei. „Kältebusse bieten nachts Heißgetränke, warmes Essen, Kleidung und Decken an, jedoch ist eine Unterbringung damit nicht verbunden“, erläutert eine Pressesprecherin.
Ohne letztlich eine Unterkunft zur Verfügung stellen zu können, würden Sach- und Personalkosten entstehen. Der „ordnungsbehördliche Unterbringungsauftrag“ könnte damit aber trotzdem nicht erfüllt werden.
Wohnungsloseninitiativen schließen sich zusammen
„Ein Kälte- oder Wärmebus, wie er nun (oder künftig) auch in Dortmund im Einsatz ist, hat eher symbolischen Charakter und ist ein isoliertes ‚Puzzlestück‘ im umfassenden Hilfesystem“, sagt die Stadt.
Weil das auch der Dortmunder Rat so sehe, sei mehrheitlich die Entscheidung gegen einen Kältebus getroffen worden.
Da die (finanzielle) Unterstützung der Stadt somit fehlte, taten sich die Obdachloseninitiative Gast-Haus, die Suppenküche Kana, das Straßenmagazin Bobo und Pfarrer Michael Vogt vom Pastoralverbund Dortmunder Westen zusammen.
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Kältebus in Dortmund ab Dezember
Die Ehrenamtlichen sammelten Spenden und haben von dem Geld einen gebrauchten Opel Vivaro gekauft, wie Dortmund 24 berichtet.
„Hier gibt es dann in besonders kalten Nächten kostenlosen Tee und Kaffee für Bedürftige“, erklärt Pfarrer Vogt. Zudem gebe es vor dem Bus Heizstrahler und eine Markise, damit niemand frieren muss.
Wie die Stadt bereits schilderte, können Obdachlose im Kältebus nicht übernachten. Der Grund: Ein großer Reisebus wäre zu teuer gewesen – und würde der Sache nicht dienen. Pfarrer Vogt erklärt: „Die Menschen würden sich dann zwei Stunden da rein setzen und wären den Rest der Nacht dann trotzdem in der Kälte unterwegs.“.
Kältebus fährt vorerst drei Stationen an
In besonders kalten Nächten sollen künftig drei Stationen angefahren werden: der Nordeingang des Hauptbahnhofes, der Nordmarkt sowie der Stadtgarten.
Wie sich das Projekt weiterentwickeln wird? Diese Frage kann Pfarrer Vogt noch nicht beantworten. „Schauen wir mal, wie es angenommen wird.“
Info: Nach wie vor sammeln die Ehrenamtlichen um Pfarrer Vogt Isomatten und Schlafsäcke. Sie können im Bodo-Buchladen am Schwanenwall oder im Gast-Haus an der Rheinischen Straße abgegeben werden. (cs)