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Crack-Krise in Dortmund: Stadt und Polizei gehen drastischen Schritt

In Dortmund herrscht seit Jahren ein großes Drogen-Problem. Jetzt haben Stadt und Polizei reagiert – mit einer besonders harten Strategie.

Dortmund hat ein Drogen-Problem. (Symbolfoto)
© IMAGO/Panthermedia

Verbrechen in NRW: So viel Arbeit hat die Polizei wirklich

Laut der Polizei-Kriminalstatistik ist die Kriminalität in NRW 2022 leicht angestiegen. In den vergangenen sechs Jahren war sie noch stetig gesunken. Mit knapp 1,37 Millionen Delikten gab es einen Anstieg um 13,7 Prozent zum Vorjahr.

Die Stadt Dortmund steckt in einer waschechten Crack-Krise. Wie DER WESTEN bereits berichtete, nimmt die Zahl der Crack-Konsumenten in Dortmund rasant zu. Jan Sosna, Leiter vom Hilfsangebot für Drogenabhängige „Kick“, nannte die Kokain-Welle der vergangenen Jahre in Dortmund sogar einen „Crack-Tsunami“!

Die Entwicklungen der letzten Jahre haben jetzt dafür gesorgt, dass die Stadt Dortmund und die Polizei einen drastischen Schritt gehen.

Crack-Krise in Dortmund: Das planen Polizei und Stadt

„Wir senden heute ein Signal: Mit langem Atem, vereinten Kräften und enger Zusammenarbeit zwischen Stadt und Polizei werden wir bei ganzheitlicher Betrachtung an der Lösung eines drängenden Problems arbeiten“, versprach Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange am Dienstag (5. September) und unterzeichnete gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Westphal eine Kooperationsvereinbarung zur Ordnungspartnerschaft beider Behörden. Um die aktuellen Entwicklungen der Stadt zu stoppen, richtet die Stadt Dortmund einen Sonderstab ein.

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Die Dortmunder Polizei erhöhte bereits seit Anfang Juli 2023 mit deutlich mehr Personal im Zentrum und in der Nordstadt den Strafverfolgungsdruck. Dadurch möchte man einen spürbaren Anstieg der Straßen- und der Rauschgiftkriminalität stoppen. Mit der neuen Kooperationsvereinbarung fokussieren das Polizeipräsidium und die Stadt Dortmund die seit 25 Jahren bestehende Ordnungspartnerschaft neu.

Crack-Krise in Dortmund: Erhöhte Präsenz

Polizeipräsident Gregor Lange über den Part der Polizei: „Straftaten, aggressives Betteln, der Rauschgifthandel und -konsum und der seit 2018 festzustellende deutliche Anstieg der Rauschgifttoten erfordern eine Bündelung aller Kräfte. Mir ist bewusst, dass Repressionen und andere Maßnahmen der Polizei die Suchtprobleme von Abhängigen nicht lösen können.“

Weiter heißt es: „Aber wir müssen und können mit der richtigen Balance auf die Begleiterscheinungen einwirken, damit das Wohnen und das Leben in der Westfalenmetropole angenehm und sicher sind.“ Kurzfristige Etappenerfolge würden dabei nicht weiter helfen. „Nur eine dauerhaft hohe Aufenthaltsqualität kann unser Ziel sein. Damit bringen wir uns als Polizei in die neue Kooperation und in den Sonderstab der Stadt ein“, erläuterte Lange.

Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt

Die Polizei Dortmund ist seit Anfang Juli 2023 gut aufgestellt für den verstärkten Einsatz mit dem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD). „Mehr als 8900 Personalstunden der Polizei führten in den vergangenen acht Wochen zu fast 1000 Platzverweisen. Wir haben in diesem Zeitraum 18 Waffen und 50.000 Euro Bargeld sichergestellt und mit fast 440 Straf- und Ordnungswidrigkeiten erste Ergebnisse geliefert – und wir lassen nicht nach. Im Gegenteil, wir erhöhen weiter mit starkem Engagement und unübersehbarer Präsenz den Strafverfolgungsdruck“, kündigte der Polizeipräsident an.

Die Problemlage ist dabei vielschichtig. Das aggressive Betteln von Süchtigen, die Rauschgiftkriminalität, der Drogenkonsum und der Anstieg von Straftaten waren seit dem 7. Juli 2023 Auslöser für mehr als 800 Gespräche zwischen Bürgern und der Polizei. Jetzt möchte man durch Polizei und den Kommunalen Ordnungsdienst die „Doppelstreifen“ verstärken und damit einen Beitrag zur langfristigen Lösung der Probleme leisten. Durch mehr Kontrollen ist zu erwarten, dass die Zahl der erkannten Straftaten und Ordnungswidrigkeiten weiter steigt.


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Das Ziel soll es dann laut Polizeipräsident Lange sein, dass ab einem bestimmten Punkt deutlich weniger Straftaten begangenen werden und die Zahlen wieder zurückgehen.

Im Jahr 2023 gab es bereits 13 Drogentote, die Anzahl der erfassten Fälle von Rauschgiftdelikten stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 17,03 Prozent von 2132 auf 2495 Taten und die Zahl der erfassten Fälle der Gewaltkriminalität stieg um 24 Prozent von 1683 auf 2103 Taten.