Eine Tierklinik in Recklinghausen schafft ihren Notdienst am Wochenende ab – und sorgt damit für eine Notsituation im benachbarten Dortmund!
Denn in Dortmund sind die tierärztlichen Notdienste dramatisch unterbesetzt. Wenn ein Haustier nachts, feiertags oder am Wochenende schwer krank wird, müssen Halter oft weite Wege auf sich nehmen – beispielsweise nach Recklinghausen.
Das Notdienst-Aus der dortigen „AniCura“-Tierklinik ab dem 1. Oktober versetzt Tierschützer in Dortmund nun in Alarmbereitschaft.
Dortmunder Tierschützer schlagen Alarm: „Steuern auf Katastrophe zu“
Gabriele Bayer von der Dortmunder Tierschutzorganisation Arche 90 wird deutlich: „Für Dortmund heißt das: tote Tiere. Das ist eine ganz klare Kiste.“
Notfälle wie beispielsweise ein angefahrener Hund müssten so schnell wie möglich ärztlich versorgt werden – laut Bayer zähle dabei jede Minute. „Dann ist Recklinghausen schon weit.“ Die aktuellen Notdienst-Alternativen klingen nicht besser: Duisburg, Essen und Bielefeld.
Bayer kann es nicht fassen: „Wir brauchen in Dortmund eine verlässliche Anlaufstelle. Wir steuern hier auf eine Katastrophe zu.“
Lösung in Sicht? „Wir versuchen, da gegenzusteuern“
Die Verantwortlichen arbeiten bereits an einer Lösung. „Wir versuchen, da gegenzusteuern“, meint Dr. Harri Schmitt, der Präsident der Tierärztekammer Westfalen-Lippe, im Gespräch mit den „Ruhrnachrichten“.
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Ein großes Problem: In NRW sind Tierärzte gesetzlich nicht verpflichtet, einen Notdienst anzubieten. Und man kann es Praxen nicht verübeln, auf die damit verbundenen Kosten- und Personal-Herausforderungen lieber verzichten zu wollen.
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Dr. Schmitt möchte auf der nächsten Kreisstellen-Versammlung besprechen, ob eine Notdienst-Einrichtung in Dortmunder Tierkliniken künftig möglich sei. „Nicht jede Praxis kann Operationen durchführen“, gibt er zu bedenken.