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Flughafen Dortmund kassiert Schlappe vor Gericht – doch Airport wendet Trick an

Der Streit um die Nachtflugzeiten beim Flughafen Dortmund gehen in die nächste Runde. Müssen sich Passagiere auf Änderungen gefasst machen?

Flughafen Dortmund
© imago stock&people

Das sind unsere Flughäfen in NRW

Jedes Jahr starten oder landen mehrere Millionen Passagiere an deutschen Flughäfen. Im Jahr 2020 wurden an deutschen Flughäfen 247,8 Millionen Passagiere befördert. Viele von ihnen auch von NRW aus. Doch welche Flughäfen gibt es in NRW? Wir zeigen sie euch.

Die Nachtflüge am Dortmunder Flughafen sind seit längerem ein Streitthema. Die Stadt Unna und fünf Anwohner hatten Klage eingereicht, weil ihnen die Flugzeuge zu laut waren. Vom Oberverwaltungsgericht Münster (OVG) hatten sie im Januar 2022 Recht bekommen – doch der Airport legte Beschwerde ein.

Das OVG lehnte eine Revision eigentlich ab, doch der Flughafen Dortmund trickste und legte beim Leipziger Bundesverwaltungsgericht (BVG) Beschwerde wegen der Nichtzulassung der Revision ein. Damit konnte der Flugbetrieb wie gewohnt fortgeführt werden. Jetzt hat jedoch auch das BVG die Beschwerde abgelehnt. Kommt es nun zu Einschränkungen in der Nacht?

Flughafen Dortmund immer einen Schritt voraus

Dem Urteil aus Münster zufolge dürfen Landungen und Starts künftig nur noch zwischen 6 und 22 Uhr stattfinden und nicht mehr wie gewohnt bis maximal 23.30 Uhr bei verspäteten Fliegern. Nur in Ausnahmefällen sind Ladungen auch noch bis 23 Uhr erlaubt. Mit dem Ergebnis zeigte sich Mario Krüger, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Fluglärm, gegenüber den „Ruhr Nachrichten“ sichtlich zufrieden. Dank des Urteils habe die „Verschleppungstatktik des Flughafens ein Ende gefunden“.

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Doch zu früh gefreut, denn der Flughafen Dortmund hat offenbar schon mit dem Entschluss gerechnet und entsprechende Vorkehrungen getroffen. Bereits im September 2022 wurde dem Bericht zufolge parallel zur Beschwerde beim BVG ein „ergänzendes Verfahren“ bei der Bezirksregierung Münster als Genehmigungsbehörde eingeleitet. Dank dieses erneut cleveren Kniffs hielt Airport-Chef Ludger van Bebber bereits am Freitag (9. Juni) das nötige Dokument in den Händen.


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Das Münsteraner Oberverwaltungsgericht hatte bei seinem Urteil im letzten Jahr Mängel beanstandet – die wollte der Airport mit dem Antrag von September 2022 beheben. Und durch die Erteilung der neuen Betriebsgenehmigung geht die Münsteraner Bezirksregierung davon aus, dass dies auch geschehen ist. Für den Flughafen Dortmund und seine Passagiere bedeutet das, dass die aktuellen Betriebszeiten unverändert gelten.