Spaziergänge sollen sowohl für Hund als auch für Herrchen oder Frauchen in Dortmund genießbar sein. Doch die Hundehalter sind seit mehreren Jahren in großer Sorge. Denn auf den Wiesen und den Wegen sind Gefahren versteckt.
Die Rede ist von Giftköder, die für die Hunde gedacht sind. Hundehasser verstecken sie, um die Vierbeiner tödlich zu verletzen. Eine mehr als nur grausame Tat, die nicht nur in Dortmund für Aufregung sorgt. Die Revierstadt ist sogar nicht mal die gefährlichste NRW-Stadt, wenn es um das tödliche Gift geht.
Hunde in Dortmund in Gefahr!
Warum macht man so etwas? Diese Frage stellen sich viele Hunde-Besitzer, die jedes Mal davon erfahren, dass irgendwo in Parks und auf Hundewiesen Giftköder versteckt sind. Mal sind es kleine Wurststücken gespickt mit Nägeln, Rasierklingen oder Schrauben. Aber auch ein unscheinbares Pulver, in dem Gift versteckt ist, machen Herrchen und Frauchen nicht nur in Dortmund Angst.
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Seit Mitte 2021 wurden in der Revierstadt ganze 108 Giftködermeldungen in der „Dogoroma“-App gemeldet, berichtet die „Bild“-Zeitung. In NRW gab es nur noch in Köln mehr Meldungen (253). Trauriger Spitzenreiter in der Liste ist Berlin mit ganzen 700 Meldungen über Giftköder.
Während es in den meisten Fällen noch glimpflich ausgeht, gibt es auch oft tragische Nachrichten. Vor zwei Wochen etwa meldete die Polizei Rhein-Sieg den Tod zweier Hunde. Die Besitzerin vermutet, dass die Giftköder gezielt auf ihrem Grundstück in Siegburg (Nordrhein-Westfalen) gelegt wurden. Noch am selben Abend (9. September) sind ihre beiden Vierbeiner leider gestorben.
App für Giftköder-Meldungen
Zuletzt starben in Frankfurt am Main 12 Hunde, nachdem sie mit Heroin und Amphetamin versetztes Fleisch gefressen hatten. 20 weitere Vierbeiner wurden schwer vergiftet – und das alles an einem Tag.
Jan Wittmann und sein Team haben vor einigen Jahren die App „Dogoroma“ entwickelt. Dabei könnten Hunde-Besitzer vermelden, wo aktuell Giftköder rumliegen. Die Hundehasser werden in den seltensten Fällen gefasst. „Wir kennen einen Fall aus Chemnitz, wo eine 50 Jahre alte Frau festgenommen werden konnte. Bei der Polizei hatte sie zugegeben, mit blauem Rattengift präparierte Hackbällchen und Schinkenstückchen ausgelegt zu haben“, sagt er.
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Sobald ein Hund einen Köder gefressen habe, müsse es schnell gehen. „Wir beobachten eine Zunahme von gestreutem Rattengift auf Wiesen und in Parks“, sagt Wittmann. Dies kann zu inneren Blutungen führen, Krämpfe auslösen. Tierärzte versorgen die Vierbeiner in solch einem Notfall mit Kalium oder Vitamin K. Deshalb sei es besonders wichtig, auch ein Anti-Giftköder-Training zu machen. Dort lernen die Hunde, Essbares auf Wiesen oder in Parks zuerst anzuzeigen, statt es direkt zu fressen.