Es ist ein Lost Place in Dortmund, von dem nur die wenigstens Menschen wissen. Nach vielen Jahren hat die Stadt einen ehemaligen Bunker im Kreuzviertel wieder geöffnet. Zeitzeugen haben viel darüber berichtet und nun ist ein Stadtarchäologe zum ersten Mal hinabgestiegen.
In dem alten Bunker machte er unglaubliche Entdeckungen. In dem Lost Place in Dortmund wurden früher nämlich einige Räume als Kneipe genutzt. Was der Archäologe sonst noch herausgefunden hat, fasst DER WESTEN zusammen.
Lost Place in Dortmund: Archäologen machen unglaubliche Entdeckung
Lost Places haben auf viele Menschen eine besondere Anziehungskraft. Die verlassenen Orte werfen viele Fragen auf: Wer hat hier einst gelebt? Wie hat sich das Leben hier einst angefühlt? In Dortmund wurde nun eines dieser Plätze nach mehreren Jahrzehnten geöffnet. Der vergessene Bunker im Dortmunder Kreuzviertel.
Auch interessant: Dortmund: Radfahrer von Lkw überrollt – Unfallopfer gestorben
Um den den besonderen Bunker gab es viele Gerüchte. Dort soll es eine Kneipe gegeben haben. Stadtarchäologe Ingmar Luther ist mit seinem Team zum ersten Mal hinabgestiegen. „Wir hatten bislang nur die Erzählungen von Zeitzeugen vorliegen und ein paar sehr alte Pläne. Deshalb waren wir enorm gespannt, was uns da unten erwarten würde“, erzählt er. Zwei Tage lang hatte das Team Zeit, die unterirdischen Räume zu untersuchen. Danach wurde der Bunke für immer verschlossen und vor Vandalismus geschützt.
Die erste Überraschung gab es direkt bei der Ankunft für den Archäologen. Der Bunker erstreckt sich nämlich über mehrere Räume. Neben vielen Flaschen, zerbrochenen Möbelteilen und Küchenutensilien finden sie auch Speisekarten. Der Bunker wurde nach dem Krieg also weiterhin genutzt. „Nach dem Krieg waren im zerbombten Dortmund die Räume knapp. Deshalb hat die Stadt wohl die Konzession für eine Kneipe erteilt“, erklärt Luther.
„Überrascht uns wirklich“
All das, was über den Lost Place in Dortmund von den Zeitzeugen erzählt wurde, bewahrheitet sich. „Wir wussten, dass irgendein Schankbetrieb hier unten stattgefunden haben soll. Aber dass es sich um eine Kneipe handelt, die auch noch richtig hergerichtet worden ist, überrascht uns wirklich“, freut sich der Stadtarchäologe. „Zur Grotte“ lautet der Name der Kneipe. So haben es auch die Zeitzeugen genannt.
Mehr News für dich:
„Wir haben hier wirklich großes Glück, dass der Bunker so gut verriegelt war“, ist sich Luther sicher. „So ist alles noch sehr gut erhalten. Ich glaube nicht, dass vor uns schon mal jemand hier reingekommen ist, nachdem die Kneipe geschlossen wurde – und das ist wirklich gut so.“ Eine Konzession zur Kneipe im Bunker stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 1948. Bis 1971 war sie gültig. Danach sei sie wohl nicht verlängert worden, weil inzwischen Dortmund wieder aufgebaut worden sei, vermutet der Stadtarchäologe.
In einem Video auf Facebook hat die Stadt Dortmund den Rundgang mit dem Archäologen veröffentlicht. Hier kannst du dir alles anschauen.