Die Netto-Kunden können kaum glauben, was sich in Dortmund abgespielt hat. Schon seit drei Jahren sorgt der 59-jährige Stefan im Eingangsbereich des Discounters Netto für Sauberkeit.
Nun sollte er genau von dieser Filiale verbannt werden. Das sorgte bei den Leuten schon mächtig für Entsetzen. Die WAZ berichtete.
Dortmund: Kult-Stefan soll verschwinden?
Er fegt den Eingang, sammelt den Müll ein und kümmert sich um die Hunde der Netto-Kunden. Stefan (59) ist ein bekanntes Gesicht für alle, die an der Kreuzstraße/Ecke Lindemannstraße im Dortmunder Kreuzviertel einkaufen gehen. Er sortiert sogar die Einkaufswagen und stellt sie wieder zurück. Und das alles ohne Bezahlung, denn er ist kein Angestellter des Discounters. Er macht das freiwillig.
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Was spricht also dagegen, fragt man sich. Doch offenbar gibt es einen Grund, denn die Filialleitung wollte ihn verbannen. Er sollte nicht mehr unter dem trockenen, überdachten Eingang sitzen. Man habe ihm gesagt, ein Kunde habe sich über ihn beschwert. Das kann er nicht verstehen. „Die haben mir sogar verboten, hier zu fegen und aufzuräumen. Ich habe das immer gerne gemacht. Man will doch, dass es schön aussieht. Ich hatte immer meinen eigenen Besen dabei“, erzählt er der WAZ.
Die Dortmunder sind entsetzt
Die Kunden von Netto verstehen die Welt nicht mehr. Viele kennen den 59-Jährigen schon lange und freuen sich immer, ihn zu sehen. Sie bringen ihm sogar Lebensmittel und manchmal auch Geld mit. Doch eines freut ihn noch mehr: „Manchmal wollen die Leute einfach nur reden, dann bin ich so etwas wie ein Psychologe“, erzählt er der WAZ. Die Folgen seiner Verbannung seien auch schon sichtbar: Der Boden sei dreckiger als vorher und Einkaufswagen würden manchmal fehlen.
Deshalb haben sich die Einkäufer jetzt zu einer Initiative entschlossen. Der Lottoladen neben der Netto-Filiale hat sie gestartet: eine Unterschriftenaktion. Die gesammelten Unterschriften wollen die Dortmunder dann dem Netto vorlegen und fordern, dass der fast 60-Jährige wieder an seinen Platz zurückkehren darf. Doch das ist nicht mehr notwendig: Netto lenkte ein. Der freiwillige Saubermacher darf an seinem Platz bleiben und weiterhin die Kunden erfreuen.
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Stefan ist dennoch gerührt von der Unterschriftenaktion und der Wertschätzung, die ihm entgegengebracht wird. Er macht sich gerne nützlich und hilft, wo er kann. Mehr über Stefan, seinen Werdegang und warum er im Eingangsbereich von Netto gelandet ist, erfährst du in diesem Artikel der WAZ.