Dortmund.
Für langjährige Sparkassen-Kunden ist es ein Schock, was die Sparkasse Dortmund ihnen kürzlich verkündet hat.
Zahlreiche Prämienverträge der Sparkasse, die seit mehr als 15 Jahren bestehen, werden nun gekündigt. Und das, obwohl die Verträge in den 1990er Jahren als unbefristet angelegt wurden. Viele Dortmunder wie Reiner Dieckerhoff schlossen damals die Verträge ab als zusätzliche Altersvorsorge.
Sparkasse Dortmund kündigt Tausende Verträge
Das Prinzip funktioniert so: Im ersten Jahr gab es null Prozent Prämien, im zehnten Jahr bereits 25 Prozent Prämie und ab dem 15. Jahr sogar 50 Prozent Prämie. Heißt, wenn der Kunde im 15. Jahr 1200 Euro einzahlt, schießt die Sparkasse 600 Euro dazu.
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Eine ganz schön hohe Summe, gerade wenn es um die Altersvorsorge geht. Doch dann kam der Anruf, wie die Ruhrnachrichten berichten.
Einer von 11.000 Kunden, denen die Verträge gekündigt werden
Reiner Dieckerhoff sei von einer Beraterin der Sparkasse angerufen worden, um ihm mitzuteilen, dass sein Sparvertrag ebenso wie 11.000 andere zum 28. Februar 2020 gekündigt werde. Im November bekomme er die schriftliche KÜndigung.
Als Grund wurde die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank angegeben. Der Kapitalmarkt gebe es einfach nicht mehr her, solche Gewinne zu erwirtschaften, um die teuren Prämien auszahlen zu können.
Niedrigzinspolitik sei Schuld daran
Und der Bundesgerichtshof hatte im Mai dieses Jahres entschieden, dass Sparkassen die Prämienverträge ohne festgeschriebene Vertragslaufzeit nach 15 Jahren ordentlich kündigen dürfen.
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Schwierige Lage bei den Sparkassen:
- Die Sparkassen stehen aktuell unter großem Druck
- Die Niedrigzinspolitik der EZB sorgt dafür, dass die Banken mit klassischen Spareinlagen kaum noch Geld verdienen
- Hinzu kommt die Konkurrenz durch Online-Banken, die kein teures Filialnetz betreiben und deshalb ihren Kunden günstige Konditionen bieten können
- Laut einem Bericht des „Handeslbatts“ schlossen allein 2018 über 2200 Filialen von Banken und Sparkassen – damit hat sich der Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren noch einmal beschleunigt
- 2007 gab es demnach noch etwa 40.000 Filialen von Banken und Sparkassen, Ende 2018 waren es nur noch 27.887
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Für Reiner Dieckerhoff ein Schlag ins Gesicht. Denn der 77-Jährige hat bis 2024 einen Vertrag mit der Sparkasse. Er werde auf die Art eine Menge Geld verlieren.
Verbraucherberatung rät dazu, der Kündigung zu widersprechen
Die Dortmunder Verbraucherberatung rät Dieckerhoff als auch allen anderen Betroffenen dazu, sich zu überlegen, ob eine Kündigung gegengeprüft werden kann. Denn es hänge oft vom Einzelfall ab, ob die Kündigung wirklich rechtens ist. (fb)