Dortmund.
Der Mann hat eine Mission. Nichts weniger als Weltfrieden und Gerechtigkeit für alle, wollte Udo Lindenberg am Freitag in Dortmund herbeisingen. Und er tat es mit Leidenschaft, auch wenn es zu Lasten der Stimmung ging.
Zwar schienen die 11.500 Zuschauer in der ausverkauften Westfalenhalle zu Anfang noch begeistert vom Start der Show. War Udo Lindenberg doch zu den Klängen von „Woody Woody Wodka“ Ufomann-mäßig von der Hallendecke geschwebt, wurde es doch mit zunehmender Beweltfriedung zuweilen etwas anstrengend, den Ausführungen des Panikpräsidenten zu folgen.
Udo Lindenberg spielte in Dortmund vor ausverkauftem Haus
Eine drohende Umweltkatastrophe ist schließlich auch nicht super lustig. Und Songs wie „Ratten“ und „Wozu sind Kriege da“ nicht zwingend Tanzmusik. Doch Udo Lindenberg verpackte seine Kritik an Regierung, Umweltsündern im Unterhaltungs-Gewand.
Da boxten Menschen mit übergroßen Putin- und Trump-Köpfen im Boxring gegeneinander, während Kim Jong-un fröhlich mit der Langstreckenrakete wedelnd, den Zuschauer gab.
Halbnackte Menschen für Toleranz
Und auch die Kirche bekam ihr Fett weg. Dort wo Tausende Menschen wenige Tage zuvor noch den Kirchentag begingen, traute Panik-Priester Lindenberg nun junge Männer im körperbetont geschnittenen goldenen Slip, während sich daneben zwei Damen im roten String ausgiebig einander widmeten.
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Halbnackt für Toleranz. Oder wie Udo Lindenberg zu sagen pflegt: „Wir haben keinen Bock, dass die so eine Scheiße bauen und ein paar Tage später wieder unter den Teppich kehren. In dieser Zeit voller Krieg ist jede Liebe korrekt.“
Party in der zweiten Hälfte des Konzerts
In der zweiten Hälfte des Konzerts bekam er die Liebe dann auch vollends vom Publikum zurück. Songs wie „Honky Tonky Show“, „Sonderzug nach Pankow“, „Hinterm Horizont“ oder „Reeperbahn“ sorgten dafür, dass sich auch endlich die Sitzplätzler bequemten aufzustehen.
Udo hatte es sich aber auch wirklich verdient.