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Zoo Dortmund überbringt Nachricht an Besucher – es geht ums nackte Überleben

Hinter einigen Tieren im Zoo Dortmund verbergen sich dramatische Geschichten. Eine Spezies ist sogar vom Aussterben bedroht.

© Volker Hartmann

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NRW ist das Bundesland mit den meisten Zoos. Doch welche Tierparks haben die größte Fläche? Das zeigen wir euch in diesem Video.

Eigentlich ist es stets ein Grund zur Freude bei Besuchern und Mitarbeitern im Zoo Dortmund, wenn ein neuer tierischer Bewohner in den Park einzieht. Doch manchmal kann man vor der Realität schlichtweg nicht die Augen verschließen.

Klar, auch über Neuzugang Karl – einen bildhübschen Gecko, der seit kurzem im Löwenhaus wohnt – freut man sich im Zoo Dortmund. Doch bei seiner Vorstellung überbringt der Park auch eine erschreckende Nachricht. Denn das Überleben dieser Reptilienart hängt am seidenen Faden.

Zoo Dortmund: Neuzugang mit dramatischem Hintergrund

Karl ist ein sogenannter Himmelblauer Zwergtaggecko (Lygodactylus williamsi), kam im August 2021 zur Welt und wechselte von einem privaten Halter in den Dortmunder Zoo. Die kleinen Eidechsen werden maximal sechs bis zehn Zentimeter groß und fallen durch ihre atemberaubend blaue Schuppenfärbung auf – wegen der sie jedoch auch schon früh als exotische Trophäen gefangen wurden, um in Terrarien mit ihnen zu prahlen.


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Der Zoo Dortmund hat natürlich ganz andere Gründe für den Einzug von Gecko Karl. Hier geht es um den Schutz dieser Reptilienart – denn es gibt von Natur aus nicht viele Himmelblaue Zwergtaggeckos. Die gesamte weltweite Population lebt nur an einer einzigen Stelle (!) auf diesem Planeten – und zwar auf einer Fläche von rund acht Quadratkilometern im Kimboza-Wald in Tansania. Und dieser begrenzte Lebensraum schrumpft rapide.

Tierart ist vom Aussterben bedroht

Denn die Geckos sind zum Überleben auf die Pandanuspalme (auch Schraubenpalme oder Schraubenbaum genannt) angewiesen. Auf den Blättern dieser Bäume finden die Eidechsen Nahrung, paaren sich, balzen um Weibchen oder kämpfen um Territorien. Verschwinden die Pandanuspalmen, verschwinden auch die Himmelblauen Zwergtaggeckos. Und genau dieses Horror-Szenario droht im Moment.

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Der Zoo Dortmund erklärt auf Facebook: „Doch werden Pandanuspalmen immer seltener und sind in den ohnehin schon stark zerstückelten Waldresten vor allem durch invasive Baumarten bedroht, aber auch durch Waldbrände sowie Baumrodungen“.

Auf der Roten Liste der gefährdeten Arten gilt der Himmelblaue Zwergtaggecko daher als „vom Aussterben bedroht“ – die vorletzte Stufe vor „in der Natur ausgestorben“. Während diverse Tier- und Naturschützer um den Erhalt der Pandanuspalmen in Tansania kämpfen, beteiligt sich der Dortmunder Zoo mit der Haltung von Karl am Überlebenskampf dieser hübschen Reptilien-Spezies.