Was auf den ersten Blick herzlos klingt, hat einen triftigen Grund: Der Zoo Dortmund hat sich dafür entschieden, die Brut von einem Elternpaar zu trennen.
Dahinter stecken Erfahrungen, die Pfleger in der Vergangenheit gemacht haben. Mit der Maßnahme wollen sie das Leben des Nachwuchses im Zoo Dortmund schützen.
Zoo Dortmund: Das steckt hinter der Trennung
Hätte der Zoo Dortmund nicht interveniert, dann gäbe es die beiden Rabengeier-Küken Olaf und Ingo womöglich nicht. Denn in den letzten Jahren haben ihre Eltern gelegte Eier immer wieder beschädigt. Um das zu verhindern, haben die Tierpfleger die beiden gelegten Eier dieses Mal aus dem Nest genommen.
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Anschließend wurden die Rabengeier-Eier in einer Brutmaschine ausgebrütet. Am 12. März war es dann so weit. Da pickte sich der ältere der beiden Brüder durch die Schale. Zwei Tage später sollte sein Bruder folgen. Das Geschlecht der beiden Vögel war äußerlich nicht zu erkennen, konnte aber durch eine DNA-Analyse der Eierschale bestimmt werden.
So geht es den Rabengeiern
Seit dem Schlüpfen haben die Tierpfleger alle Hände voll zu tun, um die Jungvögel großzuziehen. In den ersten Wochen mussten sie Olaf und Ingo per Hand aufziehen. Dabei mussten sie zwischenzeitlich besondere Maßnahmen ergreifen (mehr dazu hier >>>). Mittlerweile habe sich das Geschwisterpaar aber so gut entwickelt, dass es seine Nahrung selber picken kann.
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Vier Mal täglich werde den beiden Rabengeiern nun Fleisch serviert. Auch dabei muss der Zoo Dortmund kreativ werden. Denn normalerweise übernehmen Eltern die Vorverdauung der Kost und würgen die Nahrung dann aus dem Kropf, einer Aussackung der Speiseröhre am Hals, in den Schnabel ihrer Jungtiere. „Damit es bei den beiden Junggeiern zu keinen Verdauungsschwierigkeiten kommt, legen unsere Tierpfleger das Fleisch vor der Fütterung für einige Minuten in ein in Wasser aufgelöstes Gemisch, welches unter anderem das Verdauungsenzym Pepsin enthält“, erklärt der Zoo Dortmund.
Dabei müssen die Tierpfleger sehr diszipliniert sein: „Während der Fütterung wird nicht gesprochen, um die jungen Greifvögel nicht zu sehr auf Menschen zu prägen.“ Tierfreunde wissen die Arbeit der Pfleger zu schätzen und feiern die veröffentlichte Aufnahme: „Was zauberhaft“, feiert einer. Ein anderer merkt an: „Ingo und Olaf lassen es sich sichtlich wohl gehen. Das zeugt von guter Pflege.“