Duisburg/Düsseldorf.
Einst war die Unterführung am Worringer Platz in Düsseldorf dunkel, gefährlich und belagert von Drogendealern. 1994 wurde sie dichtgemacht, vorher haben sich aber unzählige Graffitikünstler dort verewigt. Eine verborgene Unterwelt, in die seit 25 Jahren so gut wie niemand mehr kam.
Das Düsseldorfer Start-Up Pointreef hat diese versteckte Welt erlebbar gemacht – mithilfe von Virtual Reality. Durch die kleine Klappe ging es nach unten – dort haben sie mithilfe von 3D-Scannern die Umgebung in der Unterführung aufgezeichnet.
Das Ergebnis konnte jedermann mit einer VR-Brille noch mal hautnah erleben. Als wäre man tatsächlich persönlich in der Düsseldorfer Unterwelt.
Düsseldorfer Start-Up macht verborgene Welten in 3D und Virtual Reality erlebbar
Es ist nur eines der Projekte des Teams der drei Studien-Freunde Marc Flören, Amanda Aceby-Torrejon und Robert Milost. Sie haben sich auf 3D-Medienproduktionen und 3D-Laserscanning spezialisiert.
Egal ob ganze Straßenzüge, alte Industrieruinen, einen Sportschuh oder ein Hochzeitsvideo – mit ihrer 3D-Technik schaffen die Drei ungewöhnliche Blickwinkel.
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Auch für den Tourismus sei Virtual Reality sehr interessant, erzählt Flören. Etwa um unbekannte Orte wie die Katakomben des Kölner Doms virtuell für jedermann begehbar zu machen. Oder um Touristen per Virtual Reality einen Vorgeschmack auf ihren Urlaub zu geben.
Auch die 3D-Visualisierung für Computerspiele ist ein Thema, mit dem sich die Drei beschäftigen. Ein erstes Projekt bietet ein VR-Escape Game in der Düsseldorfer Kaiserpfalz Kaiserswerth.
+++ Eindrücke aus der Arbeit von Pointreef findest du hier im Video. +++
Neben Virtual Reality sind vor allem architektonische 3D-Modelle das Kerngebiet des dreiköpfigen Teams.
Von den alten Gebäuden gibt es oft keine Pläne mehr, oder sie stimmen einfach nicht mit den tatsächlichen Gegebenheiten überein – etwa beim Duisburger Landschaftspark. „Das Gebäude ist von 1902, es gibt keine verlässlichen Pläne davon. Wir haben daher einen digitalen Zwilling erstellt“, erzählt Mitbegründer Marc Flören.
Landschaftspark Nord als 3D-Modell
Er und sein Team haben die Kraftzentrale, die Gasreinigung Ost und die Gebläsehalle digital archiviert und ein 3D-Modell kreiert. „Anhand des Modells können Veranstalter von Konzerten oder Messen im Landschaftspark planen, ohne nach Duisburg kommen zu müssen oder dort eine böse Überraschung vor Ort zu erleben“, erzählt Flören.
Building Information Modell nennt sich das, was Pointreef zuletzt auch für den Ausbau des Bottroper Hansa Centers gemacht hat.
Das Düsseldorfer Start-Up will in Zukunft weiter wachsen – an kreativen Ideen mangelt es den drei 3D-Experten definitiv nicht. (ms)