Duisburg.
Ein Zettel im Briefkasten, der mit den Worten „Liebe Nachbarn in Neudorf,…“ beginnt. Er sieht aus, wie ein selbstgemachter Flyer, unterschrieben von „Eurer Nachbarin Astrid“. Was steckt dahinter? Dahinter steckt ein Start-Up.Unternehmen aus Berlin, das Nachbarn vernetzen will. Die Marketing-Aktion gab es auch schon in Köln und Düsseldorf.
Tauschen, schenken, leihen: Das soll jetzt einfacher werden. Wenn alle Nachbarn sich bei der Plattform www.nebenan.de/neudorf-sued-ost anmelden.
Seit Pokémon ist Datenschutz kein Thema mehr
Die Anmeldung ist kostenlos. Ich muss allerdings meinen Namen und meine genaue Adresse angeben. Da frage ich mich direkt, wie das mit dem Datenschutz aussieht.
Aber in Zeiten von PokémonGo ist Datenschutz sowieso nicht mehr das, was er mal war. Wir lassen ja überall Daten. Bei Facebook, Whatsapp und auch die KickerApp weiß, wann wir im Urlaub sind und zeigt Anstoßzeiten statt 20:30 für 21:30 Uhr an, wenn wir eine Stunde Zeitverschiebung haben.
Name und Adresse muss ich angeben
Also was soll’s. Name und Adresse eingegeben und los geht es. Tatsächlich lande ich auf einer Art Timeline, mit kleinen Benutzerfotos und Kommentaren. Die Leute kommen alle aus meiner Nachbarschaft. Aber ich habe sie noch nie gesehen!
Ich finde allerdings eine Astrid und schreibe sie an. Sie hat tatsächlich dafür gesorgt, dass der Zettel in meinem und auch anderen Briefkästen landet.
Also heißt es in den nächsten Tagen aufmerksam sein. Vielleicht sehe ich den ein oder anderen Nachbar aus dem Netz. Mal gucken, wie es dann mit dem Gespräch in echt läuft.