Die A59 soll zwischen dem Autobahnkreuz Duisburg und der Anschlussstelle in Marxloh ausgebaut werden. Das ist eine Strecke von sechs Kilometern. Für Meiderich wünscht sich die Stadt eine Tunnellösung mit einer Überdeckelung in Alt-Hamborn. Das würde die Wohn- und Lebensqualität der Menschen dort sehr verbessern, da sie so vor der Lärm- und Abgasbelästigung geschützt wären.
Doch jetzt stellt sich die Autobahn GmbH quer. Sie favorisiert einen Ausbau als Hochstraße in offener Troglage, heißt es nun in einer Erklärung der Stadt. Die sagt jetzt klar, was sie von den Plänen hält.
Duisburg: Ausbau der A59 bereitet Ärger
Die Machbarkeitsstudie der Autobahngesellschaft des Bundes (bzw. “Autobahn GmbH”), die in Verantwortung des Verkehrsministeriums steht, unterstreicht offenbar, dass die Pläne der Stadt Duisburg nicht umsetzbar seien. Aber die Stadt sieht das ganz anders und beharrt jetzt auch öffentlich auf ihrer Einschätzung.
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„Überall werden Drucklagen gebaut, um die Menschen vor Verkehrslärm zu schützen. Nur im Ruhrgebiet, nur in Duisburg bei mehr als 110.000 Fahrzeugen am Tag soll das nicht möglich sein?“ Damit sei die Stadt „überhaupt nicht einverstanden“, macht sie nun in einem Facebook-Reel klar.
Duisburg will eine schnelle Lösung
Zwei Jahre lang lagen die Ausbaupläne offen, Einwände der Bürger wurden eingereicht, der Erörterungstermin fand statt und nun das. Die Autobahn GmbH will den Ausbau der Berliner Brücke vorziehen und auch die Bauwerke im Autobahnkreuz Duisburg sollen sofort angepackt werden – „noch bevor der endgültige Planfeststellungsbeschluss vorliegt“, bemängelt die Stadt.
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„Der Antrag liegt aktuell beim Fernstraßenbundesamt. Allerdings muss die Stadt Duisburg dazu angehört werden. Unsere Position ist klar: Wir streben ebenfalls so schnell wie möglich eine Erneuerung der Berliner Brücke an – aber danach muss die Tunnellösung her.“ Die strittige Frage, ob Hoch- oder Tiefbau, könne man noch klären. Aber die Stadt wünscht sich keine Verzögerung mehr.
Duisburg macht auf Fehler der Autobahn aufmerksam
Doch ein Punkt liegt auch der Stadt schwer im Magen. Denn in der Machbarkeitsstudie heißt es, der Tiefbau sei zu kostspielig. Von 2,7 Milliarden Euro sei hier die Rede – im Vergleich zu 420 Millionen für den Hochbau. Allerdings seien hier nicht die Unterhaltungs- und Betriebskosten mit einberechnet worden, bei Tiefbau schon.
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„Das ist absurd, das ist fachlich nicht korrekt“, beschwert sich Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne. Er glaubt nach wie vor daran, dass der Tiefbau „die Lösung für Duisburg“ sei. Man spreche hier auch nur von 800 bis 900 Metern, die unter der Erde gebaut werden müssten. Das würde der Logistik, der Wirtschaft und schließlich auch der ganzen Stadt helfen.