Donald Trump siegt bei der US-Wahl – und in Deutschland bricht die Ampel-Regierung auseinander. Das Polit-Beben der vergangenen Woche beschäftigt die Medien verständlicherweise noch immer. Auch die ARD gestaltete am Montag (11. November) ihr Abendprogramm entsprechend um.
Vor dem Polit-Talk „Hart aber fair“ schob „Das Erste“ daher eine Sondersendung vor. Zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr zeigte der Sender das „ARD extra: Ampel aus, Trump Sieg – und jetzt?“
Darin schickte der Sender auch ein Kamera-Team nach Duisburg, um mit den Menschen dort über die aktuelle Stimmung in Deutschland zu sprechen. Die Antworten waren mehr als deutlich.
Duisburger sauer auf Regierung
Die Wirtschaftskrise, die steigenden Preise – das sind auch Themen, die die Menschen im Ruhrgebiet beschäftigen. Das alltägliche Leben ist für viele Bürger immer teurer geworden, durch die abwandernde Industrie verlieren Angestellte ihre Arbeitsplätze. Die ARD hat sich in Duisburg-Beeck zur aktuellen Lage umgehört.
Mehmet Karaoglu hat sein Geld bereits als Taxifahrer, Schweißer, Kioskbetreiber und Umzugsunternehmer verdient – jetzt ist er quasi „Freiberufler für alles“, wie die ARD es beschreibt. Für derart harte Arbeit seien sich aktuell viele zu schade, kritisiert er. „Wenn man mal essen gehen will mit vier Mann – egal ob Dönerbude oder Pizza oder beim Chinesen – bist du immer mal deinen Hunni los“, so der Duisburger. „Das ist nicht so einfach für die Leute.“
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Auch Celik Nurcan, die vor 30 Jahren ins Land kam, zeigt sich resigniert. „Ich bin ja hier groß geworden“, erinnert sie sich. „Da war Deutschland Deutschland. Es war alles schön. Aber jetzt kann ich nur die Augen zudrücken.“
„Hier wird erst den anderen gegeben“
Auch Mustafa Yesil ist wütend: „Unsere Rentner, die suchen hier Flaschen und was weiß ich noch. Und Millionen und Milliarden werden ja in die Ukraine oder nach Israel geschickt. Und im eigenen Land stecken wir im Dreck.“
Es ist ein Tenor, den die ARD-Leute von vielen Duisburgern hören. Hans Helmut Weiteunert, Zeitarbeitnehmer im Schrotthandel, läuft dem Reporter auf der Straße über den Weg. Auch er findet deutliche Worte:
„Die Politik versucht zwar ihr möglichstes, aber es gibt ein altes Sprichwort: Gib zuerst den eigenen Kindern und gib dann den anderen. Aber hier läuft es genau umgekehrt. Hier wird erst den anderen gegeben und dann den eigenen Kindern. Und das ist eine Sache, die nicht funktioniert.“