Duisburg.
Miese Russen-Propaganda über Duisburg!
Am 4. Mai ist es auf dem Hamborner Altmarkt in Duisburg zu einer Auseinandersetzung mit bis zu 100 Personen gekommen. Schockierend: Augenzeugen-Videos, die im Internet und auf Social Media kursierten, belegen, dass unzählige Schüsse abgegeben worden sind. Vier Personen wurden verletzt. Die Polizei Duisburg ermittelt, ob Mitglieder rivalisierender Clans und Angehörige von Rocker-Gruppen beteiligt waren.
Die Bevölkerung vor Ort ist ohnehin in Aufruhr – jetzt macht sich ein russischer Telegram-Channel das zunutze, verbreitet bewusste Fake-News, um die Follower und die hiesige Bevölkerung noch weiter zu verunsichern!
Duisburg: Nach Schüssen auf Hamborner Altmarkt – Russen-Kanal mit dreister Fake-News
DER WESTEN liegt ein Foto vor, das die Geschehnisse von Duisburg in diesem Russen-Kanal thematisiert. Doch die „Informationen“, mit denen die rund 400.000 Follower des Channels versorgt werden, sind dreiste Lügen, verwirren und werden von Experten sogar als bewusstes Werkzeug zur Desinformation der deutschen Öffentlichkeit bezeichnet!
So postet der Channel-Administrator zunächst ein bekanntes Augenzeugen-Video der Geschehnisse, schreibt dann aber dazu, dass es in Hamburg statt Duisburg eine Schießerei gegeben hätte. Lüge!
Die Fake-News gehen weiter: Es habe nicht nur Verletzte durch Schüsse und Messerstiche gegeben, sondern sogar Tote! Selbst, wenn sich der Vorfall auf Duisburg beziehen würde, wäre das eine Falschmeldung. Todesopfer hat es beim Scharmützel am Altmarkt glücklicherweise nicht gegeben.
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Das ist die Stadt Duisburg:
- Frühste schriftliche Erwähnung im Jahr 883
- Fünftgrößte Stadt in NRW, besteht aus sieben Stadtbezirken, hat rund 496.000 Einwohner (Stand: Dezember 2020)
- Duisburger Hafen gilt als größter Binnenhafen der Welt
- Fast ein Drittel des in Deutschland erzeugten Roheisens stammen aus den acht Duisburger Hochöfen
- Sehenswürdigkeiten unter anderen: Landschaftspark Duisburg-Nord, Tiger & Turtle – Magic Mountain, Sechs-Seen-Platte
- Oberbürgermeister ist Sören Link (SPD)
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Fake-News über Duisburg sind bewusstes Mittel im Informationskrieg der Russen
Besonders auffällig: Der Telegram-Channel berichtet sonst über den russischen Feldzug in der Ukraine, glorifiziert den Angriffskrieg, verhöhnt ukrainische Todesopfer. Warum aber wird plötzlich ein Vorfall aus Duisburg zum Thema?
Um die Bevölkerung zu verunsichern. Und um Berichterstattung von angeblichen System-Medien zu untergraben, die nicht die ganze Wahrheit berichten oder gar vertuschen würden.
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Laut Bundesinnenministerium gelangen russische Desinformationen vor allem durch russische Staatsmedien, Proxy-Webseiten, Russland-nahe Desinformationsportale sowie Kreml-nahe Twitter-Accounts nach Deutschland. Ihre Inhalte würden häufig in Telegram-Kanälen geteilt.
Susanne Spahn ist Politologin und Russland-Expertin, beschäftigt sich seit mehr als acht Jahren mit Russlands Kommunikationsstrategien. Spahn erklärt gegenüber dem MDR die Strategie Russlands: „Auslandsmedien wie RT DE sollen eine Gegenöffentlichkeit zum Mainstream schaffen und hier vor allem die sogenannten Gegner des Systems ansprechen, also linke und rechte Kreise. Für Russland ist es ganz wichtig, hier in Deutschland auf der einen Seite ‚Bündnispartner‘ zu stärken, und auf der anderen Seite vermeintliche Gegner zu schwächen und die Gesellschaft anhand von strittigen Themen zu spalten.“
Duisburg: Russland-Expertin warnt vor russischen Auslandsmedien
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs würden diese Auslandsmedien eine besondere Rolle einnehmen. „Es ist wichtig zu verstehen, dass die russischen Auslandsmedien sich selber als Waffen im Informationskrieg sehen“, sagt Spahn zum MDR.
Das zeigt auch eine Auswertung des „Institute for Strategic Dialogue“ in London. Demnach ist RT in Deutschland die zweithäufigste Nachrichten-Quelle, die in Gruppen von Verschwörungstheoretikern und Rechtsextremisten auf Telegram und Facebook geteilt wird.
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Zwar hat die EU die Verbreitung von RT DE mit den Russland-Sanktionen seit März offiziell verboten. Doch RT DE veröffentlicht seine Inhalte in Deutschland weiter auf wechselnden Webadressen, teilt sie vor allem auf Telegram. Von dort wiederum können sie leicht von anderen Gruppen verbreitet werden.