Wie sagt man so schön: Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, dann kommt der Berg eben zum Propheten. In diesem unglaublich bewegenden Fall, der sich in Duisburg ereignet hat, war der sprichwörtliche Prophet eine wunderhübsche junge Braut. Am schönsten Tag ihres Lebens machte sie sich gemeinsam mit ihrem Bräutigam auf den Weg zu einem besonders lieben Familienmitglied und zu einer sehr außergewöhnlichen Hochzeits-Location.
Dabei handelte es sich weder um eine Kirche noch um das Duisburger Standesamt. Gefeiert wurde nämlich eine freie Trauung, und zwar in der Duisburger Belia-Seniorenresidenz. Die veröffentlicht rührende Bilder auf ihrer Facebook-Seite und schreibt dazu: „Hach, wir freuen uns, wenn wir in jeder Lebensphase unterstützen können.“
Duisburg: Trauung kurzerhand ins Pflegeheim verlegt
Und tatsächlich kommen hier zwei ganz unterschiedliche Lebensphasen zusammen. Da ist zum einen die Braut, die ganz in Weiß mit ihrem Mann den Bund der Ehe eingehen möchte. Und da ist die Oma der Braut, die in der Duisburger Seniorenresidenz lebt, aber leider erkrankt ist und daher nicht zur Hochzeitsfeier an einem anderen Ort hätte kommen können. Also wird die Trauung kurzerhand in die Pflegeeinrichtung verlegt.
Die Fotos zeigen nicht nur, wie sich die Enkelin und ihre Oma – mit Sauerstoff-Schlauch in der Nase – in den Armen liegen und Tränen der Rührung weinen. Auch die strahlend weiße, mit Rosen verzierte Überraschungshochzeitstorte ist zu bewundern. Diese hat das Heim spendiert und auch sonst für einen wunderschön dekorierten Rahmen gesorgt.
Duisburg: Rührende Fotos von der Trauung – „Das geht unter die Haut … wunderschön“
Sehr bewegt waren nicht nur die Familie und die anderen Senioren, die die Zeremonie miterlebten. Auch auf Social Media lösen der Bericht und die Fotos eine Welle der Rührung und Freude aus. „Das geht unter die Haut … wunderschön“, schreibt zum Beispiel eine Nutzerin. „Manchmal braucht es einfach Menschen, die nicht auf starre Strukturen pochen“, lobt eine andere Frau das Team der Seniorenresidenz und erzählt direkt ein eigenes, ganz ähnliches Erlebnis: „Meine Taufe war auch nicht in der Kirche. Weil meine Uromi so schlecht laufen konnte, wurde ich im Gasthaus getauft. So musste sie nicht nochmal den Ort wechseln.“
Duisburg: Lob von Facebook-Nutzern: „Senioreneinrichtung ist ganz besonders“
Kaum ist in den Facebook-Kommentaren dieses erste Erlebnis geschildert, schließen sich weitere Nutzerinnen mit eigenen Erinnerungen an. Eine Frau blickt auf ihre eigene Trauung zurück: „Als unsere Hochzeit 1980 war, lebte die Oma meines Mannes auch im Heim und konnte nicht kommen! Wir sind dann nach der Messe zu ihr gefahren. Es flossen damals viele Tränen, und nicht nur bei der Oma.“ Und auch diese schöne Erinnerung einer Facebook-Nutzerin ist nachzulesen: „Ich bin damals nach meiner Trauung ins Krankenhaus gefahren, weil mein Opa dort lag. Ich wollte unbedingt, dass er mich als Braut in dem schönen Kleid sieht! Dasselbe tat ich auch mit neun Jahren an dem Tag meiner Kommunion, da lag nämlich meine Oma im Krankenhaus.“
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„Das ist eine ganz besondere Enkelin, ihre Eltern und Ehemann können stolz sein“, fasst eine weitere Nutzerin noch mal die Situation zusammen und betont: „Die Senioreneinrichtung ist auch ganz besonders, einfach tolle Menschen.“ Heimleiter Dimitrios Karas gibt das Lob an seine Mitarbeiter weiter: „Man kann ja noch so schöne Ideen haben. Ohne ein Team, das das alles mitmacht, wird es immer nur ein Traum bleiben. Daher bin ich unfassbar stolz, dass unsere Mitarbeiter diese tollen Momente mittragen.“