In Duisburg ein beliebter Treffpunkt: Der „Kaiserhafen by Adam“. Doch Ende Februar muss das Lokal im Stadtteil Ruhrort seine Pforten schließen. Nicht nur Gastwirt Adam Kozlowski ist traurig, auch seine Gäste können es nicht fassen.
Vor vier Jahren hat der gelernte Koch die Traditionsgaststätte übernommen, die vorher nur „Kaiserhafen“ hieß. Mit der herzlichen Art und den Kochkünsten des 41-Jährigen mauserte sich die Kneipe schnell zu einem besonderen Treffpunkt für die Menschen aus Ruhrort und Umgebung. Leckere Schnitzel und gute deutsche Küche lockten die Kunden an – und die kamen immer gerne wieder. Auch regelmäßige Stammtische und Familienfeiern fanden hier statt.
Duisburg: Eine Krise nach der anderen
Seine Gäste hielten immer zu ihm. Selbst in Corona-Zeiten unterstützten sie Adam Kozlowski damit, dass sie Essen am Fenster kauften, wie die „WAZ“ berichtet. Er selbst habe sich monatelang keinen Lohn ausgezahlt, Personal gab es ohnehin nicht mehr. Nach den Lockerungen schöpfte der Gastwirt neue Hoffnung. Zunächst sah es auch so aus, als ob 2023 alles besser wird.
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Doch dann folgte die nächste Krise: Die Nachzahlung der Nebenkosten und die Erhöhung der Energiepreise. Auch die Bierpreise haben sich mal wieder erhöht. Das kann der Gastwirt nicht mehr stemmen. Und auf die Kunden möchte er die gestiegenen Kosten auch nicht umlegen. „Ich hab die ganze Zeit gekämpft, aber jetzt habe ich keine Kraft mehr“, sagt Kozlowski dazu. (Müssen bald auch viele Arztpraxen in Duisburg schließen?)
Duisburg: So soll es weitergehen
Viele seiner Stammgäste wollen bis Ende des Monats noch ein letztes Mal vorbeikommen. Auch die geplanten Feiern finden noch statt. Und am 17. Februar wird es vorab eine große Abschiedsparty geben, die der Rock’n’Roll-Stammtisch organisiert.
Adam Kozlowski will Ruhrort dennoch erhalten bleiben: „Hier sind in den vergangenen Jahren Freundschaften entstanden, für viele war der Kaiserhafen ein zweites Wohnzimmer.“ Angedacht ist unter anderem den Ruhrorter Bürgerverein bei Veranstaltungen mit leckerem Essen zu unterstützen, berichtet die „WAZ“ über Kozlowskis Pläne. Grundsätzlich kann sich der Koch auch vorstellen, demnächst ins Catering-Fach zu wechseln. Genug Stammkunden hat er ja bereits.