Duisburg-Marxloh: Der Stadtteil hat nicht nur in Deutschland traurige Berühmtheit erlangt, sondern auch schon im Ausland für Negativschlagzeilen gesorgt. Gewalt, Arbeitslosigkeit, Schrottimmobilien, Parallelgesellschaften – damit verbinden viele Menschen den Stadtteil im Duisburger Norden.
Allerdings hat Marxloh nicht nur einige tolle Ecken, sondern blickt auch auf eine bewegte Geschichte zurück.
Aus Mersch und Loh wurde Marxloh
Der Ortsname leitet sich aus zwei Wörtern ab: Von Mersch, das feuchtes Weideland bedeutet, und von Loh für Hochwald. Aus Mersloe oder Merxloe ergab sich dann ab dem 17. Jahrhundert das heutige Marxloh.
Die Keimzelle des Ortes war der Schultenhof. Er war ein burgartiger Herrensitz, der ungefähr dort lag, wo die Schulte-Marxloh-Straße auf die Kaiser-Friedrich-Straße trifft.
Herrensitz hatte Wassergräben und Türme
Der Schultenhof wird das erste Mal urkundlich im Jahr 1421 erwähnt, doch er soll wegen seiner baulichen Eigenschaften sogar noch ein paar Jahrhunderte älter sein.
Da er damals Wassergräben sowie einen Turm besaß und deswegen als Zufluchtsort genutzt werden konnte, gehörte der Hof wahrscheinlich einer Ritter- oder Dienstmannfamilie. Der erste namentlich bekannte „Schulte zu Marxloh“ hieß Johann und trat 1458/ 59 auf.
Marxloh gehörte dem Beecker Kirchspiel und dem gebietsgleichen Amt Beeck. Dieses war wiederum ab 1612 dem Drosten von Dinslaken unterstellt, so dass Marxloh lange zum Herzogtum Kleve gehörte.
————————————
• Mehr Themen:
Britische Journalistin besucht Duisburg-Marxloh – und kommt zu einem eindeutigen Urteil
Reaktionen auf Marxloh-Artikel einer britischen Reporterin: „Sie hat noch untertrieben!“
• Top-News des Tages:
Polizei stoppt getunten VW Golf – sie sind entsetzt, als sie unter das Auto schauen
Essener landet am Düsseldorfer Flughafen – Zollbeamte machen ekligen Fund in seinem Gepäck
————————————-
Der große Wandel in der Industrialisierung
Im Jahr 1900 wurde Marxloh zusammen mit anderen Stadtteilen als neue Landbürgermeisterei Hamborn aus der Gemeinde Beeck herausgelöst – doch gut ein Jahrzehnt später wurde aus der Landbürgermeisterei die Stadt Hamborn, welche 1929 in der Stadt Duisburg-Hamborn aufging.
Doch der Großteil des heutigen Stadtteils entstand zwischen 1880 und 1910, in der Zeit der Industrialisierung. So wurden aus den rund 320 Menschen, die 1843 in der Weidenlandschaft Marxlohs lebten, rund 36.000 Einwohner im Jahr 1925.
Heute leben noch rund 20.000 Einwohner im Stadtteil im Duisburger Norden. (jg)