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Duisburg-Fan schmeißt Böller in Kindergruppe – Eltern müssen alles mit ansehen

Pyrotechnik ist kein Verbrechen? Nun, wenn man so damit umgeht wie dieser Duisburg-Fan, dann lässt sich darüber durchaus streiten.

© IMAGO/Nico Herbertz

Das ist die Stadt Duisburg

Das sind die Sehenswürdigkeiten und einige wichtige Fakten über Duisburg.

Es sind unfassbare Geschichten wie diese, die dafür sorgen, dass der Begriff des „Fußball-Fans“ von vielen Leuten mit betrunkenen, gewaltbereiten Ultras gleichgesetzt wird – während Hunderttausende friedliche Anhänger einfach nur eine gute Zeit haben und ihren Verein im Stadion anfeuern wollen.

Ein „Fan“ des MSV Duisburg hat sich auf der Rückreise von einem Regionalliga-Spiel jedoch zu einer erschreckend rücksichtslosen Aktion hinreißen lassen – wegen der nun vier Kinder verletzt und zwei von ihnen ins Krankenhaus mussten. Und das, während die Eltern alles mit ansahen. Aber der Reihe nach.

Duisburg-Fan zündet Böller am Bahnhof

Der MSV Duisburg war am Sonntag (10. November) in der Regionalliga West beim Wuppertaler SV zu Gast. Die Zebras gewannen mit 2:1, bleibt damit an der Tabellenspitze – also alles gut, könnte man meinen. Doch auf der Rückfahrt mit Zwischenhalt am Düsseldorfer Hauptbahnhof kam es zu einer dramatischen Szene.

Denn als kurz nach 17 Uhr am Gleis 11/12 eine rund 350-köpfige Gruppe von Duisburg-Fans ausstieg, hielt es einer von ihnen für eine gute Idee, in der Haupthalle einen Böller zu zünden. Ganz nach dem Motto: „Pyrotechnik ist doch kein Verbrechen.“

Aber nicht nur das – der 29-Jährige warf den Knallkörper einfach blindlings hinter sich, wo sich gerade vier Kinder zwischen 9 und 11 Jahren in Begleitung ihrer Eltern aufhielten.

Durch die Explosion des Böllers wurden die vier Kinder verletzt. Alle erlitten ein Knalltrauma, eines der Kinder wurde am Fuß verletzt – zwei von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Erziehungsberechtigten mussten die ganze Szene machtlos mit ansehen!

Vier Kinder verletzt

Der MSV-Fan versuchte noch, Richtung Hinterausgang den Düsseldorfer Hauptbahnhofs zu fliehen – doch die Bundespolizei konnte ihn bereits nach wenigen Metern schnappen. Dabei stellte sich heraus, dass der 29-Jährige beim Stadionbesuch wohl deutlich zu tief ins Glas geschaut hatte.


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Satte 2,32 Promille wurden bei einem Atemalkoholtest nachgewiesen. Doch selbst das ist natürlich keine Ausrede dafür, einen Böller in einem belebten Bahnhofsgebäude zu zünden – der zudem videoüberwacht ist!

Jetzt muss sich der Fußballfan wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Sollte einer der Verletzten – neben der Kinder wurde auch ein 24-jähriger Mann verletzt – bleibende Schäden davontragen, könnte er nicht nur wegen gefährlicher, sondern auch wegen schwerer Körperverletzung angezeigt werden.