Riesiger Erfolg für die Duisburger Staatsanwaltschaft, Polizei und den Zoll!
Seit über einem Jahr ermittelten Staatsanwaltschaft und Polizei gegen einen Menschenhändlerring – jetzt erfolgte der Zugriff.
Neun Hauptbeschuldigte konnte die Polizei festsetzen. Sie sind zwischen 31 und 51 Jahren alt. Unter den neun mutmaßlichen Tätern sind auch fünf Frauen!
Duisburg: Arbeiter bekommen gefälschte EU-Pässe
Organisiert und geschickt gingen die Bande ans Werk: Sie warben Arbeitskräfte aus Osteuropa an, insbesondere aus der Ukraine, Georgien und der Republik Moldau. Zunächst statteten die Menschenhändler die Arbeiter mit gefälschten EU-Pässen aus. Ist man EU-Bürger, hat man Zugang zum Arbeitsmarkt in ganz Europa – auch in Deutschland. Damit gelangten die Arbeiter auf den ersten Blick legal nach Deutschland.
Hier angekommen sorgten die Männer und Frauen dafür, dass die Arbeiter in Abhängigkeit gerieten. Sie bekamen nämlich ihren Lohn nicht korrekt ausgezahlt!
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Das ist die Stadt Duisburg:
- frühste schriftliche Erwähnung im Jahr 883
- fünftgrößte Stadt in NRW, besteht aus sieben Stadtbezirken
- hat rund 498.686 Einwohner (Stand: Dezember 2019)
- Duisburger Hafen gilt als größter Binnenhafen der Welt
- fast ein Drittel des in Deutschland erzeugten Roheisens stammen aus den acht Duisburger Hochöfen
- Sehenswürdigkeiten unter anderen: Landschaftspark Duisburg-Nord, Tiger & Turtle – Magic Mountain, Sechs-Seen-Platte
- Oberbürgermeister ist Sören Link (SPD)
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Dabei mussten sie harte Arbeiten ausführen: Lagerarbeiten, Container be- und entladen, Waren – insbesondere im Getränkebereich – verräumen, und Inventurarbeiten leisten.
Angemessen bezahlt wurden sie dafür nicht, ganz im Gegenteil. Die Betroffenen hausten in menschenunwürdigen und heruntergekommenen Wohnungen, für die sie zusätzlich horrende Mieten bezahlen mussten. Das Geld wurde bar kassiert. Für Reisekosten und Arbeitskleidung mussten sie ebenfalls selbst aufkommen. Konnte das Geld nicht bezahlt werden, wurden Schulden in Rechnung gestellt oder das Geld direkt vom Lohn abgezogen. Wenn es diesen denn gab.
Duisburger: Betroffene geraten in Abhängigkeit
Die Masche ist bekannt: Die illegalen Arbeiter haben in Deutschland keine Chance, sich gegen die Machenschaften zu wehren und geraten so in Abhängigkeit von ihren „Arbeitgebern“, wie die Polizei berichtet.
Doch jetzt ist Schluss: Der Firmensitz in Duisburg, eine Firma in Kempen sowie eine in Hamburg wurden am frühen Mittwochmorgen gegen 6.30 von Polizei und Zoll durchsucht. Auch das LKA Hamburg sowie das Ausländeramt der Stadt Duisburg waren daran beteiligt.
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Die Polizei stellte Geschäftsunterlagen, Handys, Computer sowie rund 18.000 Euro Bargeld sicher. Daneben leitete die Polizei auch 150 Ermittlungsverfahren wegen illegalen Aufenthalts ein.
Entsprechend haben es die Vorwürfe gegen die neun Männer und Frauen in sich: Menschenhandel zur Ausbeutung von Arbeitskraft, Vorenthalt und Veruntreuung von Arbeitsgeld, Verstöße gegen Sozialabgaben, Dokumentenfälschung und Geldwäsche. Der Schaden liegt derweil im Millionenbereich.
Jetzt untersuchen die Ermittler die sichergestellten Unterlagen und Datenträger. (evo)