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Duisburg: Nach Leichenfund in verbrannten Pkw – Polizei löst Todes-Rätsel

Das Todesrätsel um die verbrannte Leiche am Sportpark in Duisburg-Wedau wurde gelöst. Es war Selbstmord.

© Polizei Duisburg/dpa

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Dieser Fall sorgte auch über Duisburg hinaus für Schlagzeilen: Am 1. Weihnachtsfeiertag fand ein Spaziergänger zwei Autos. Eins war verunfallt, eins ausgebrannt. Eins war herrenlos und in dem anderen saß eine verbrannte Leiche. Bislang war unklar, was es mit dem Fall auf sich hat. Jetzt hat die Polizei das Rätsel gelöst.

Nach umfangreichen Ermittlungen zu der Leiche in einem ausgebrannten Citroen Berlingo und dem verunfallten Audi am Sportpark Wedau sind die Staatsanwaltschaft Duisburg und die Polizei Duisburg zu einem Ermittlungsergebnis gekommen – es war Selbstmord!

Duisburg: Mann krachte gegen Baum

Der 40-jährige Halter der beiden Autos ist der männliche Leichnam. Das ergab eine DNA-Auswertung. Der Duisburger nahm sich selbst das Leben. Auswertungen des Verkehrsunfallteams der Polizei Essen, eines Kfz-Gutachters und der Rechtsmedizin wurden abgeglichen.

Demnach fuhr der 40-Jährige in der Nacht von Heiligabend auf den ersten Weihnachtsfeiertag mit seinem Audi mit einer geschätzten Geschwindigkeit von 50 bis 80 km/h über die Friedrich-Alfred-Allee. Am Ende der Sackgasse stieß er in die vordere linke Seite seines geparkten Citroens und krachte anschließend gegen einen Baum.

Duisburg: Hinweise auf Suizid in der Wohnung

Der Duisburger überlebte zunächst, zog sich durch den Aufprall aber, nach Beurteilung der Rechtsmedizin, eine Hirnverletzung zu. Er wechselte das Auto und setzte sich auf den Fahrersitz des Berlingos. Im Motorraum entwickelte sich währenddessen ein Brand, der sich zu einem Vollbrand ausbreitete. Ob der 40-Jährige zu diesem Zeitpunkt bewusstlos war oder bereits seinen Verletzungen erlegen war, sollen Auswertung einer toxikologischen Untersuchung zeigen.


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Außerdem fanden die Ermittler heraus, dass der Mann am 23. Dezember seine zwei Anglerboote an der Regattabahn versenkte. Sie gehen davon aus, dass er an diesem Tag bereits ein Auto an der Unfallstelle parkte. In seiner Wohnung fanden die Beamten zusätzliche Hinweise, die auf einen Suizid hindeuten. Auf Post-its hatte der 40-Jährige geschrieben, was nach seinem Tod noch zu erledigen ist und wem etwas zusteht. Dass dem Duisburger eine weitere Person bei seinem Suizid geholfen haben könnte, wird aktuell ausgeschlossen.

>>Anmerkung der Redaktion<<

Zum Schutz der betroffenen Familien berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.

Wer unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet oder jemanden kennt, der daran leidet, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.