Duisburg.
Seit dem 27. Oktober gelten in Duisburg die neuen Fahrpläne der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG). Unter dem Slogan „Mehr Netz. Mehr Duisburg“ verspricht die DVG mehr Linien im Tagnetz, ein ausgebautes Nachtnetz sowie mehr Service für alle Fragen rund um den neuen Fahrplan.
Doch bei vielen Menschen in Duisburg kommen die Änderungen alles andere als gut an. Um beispielsweise den Wegfall der Haltestelle Molkestraße zu verhindern, konnten ganze 1400 Unterschriften gesammelt werden.
Duisburg: DAS nervt Schülerin Pia (18) an den neuen DVG-Plänen
Auch die Schülerin Pia Hanke (18) hat die Nase voll. Schon vor der Fahrplanumstellung seien die Busse morgens überfüllt gewesen. Deshalb kann die Neumühlerin auch nicht nachvollziehen, dass ihre Schulbus-Linie 917 gestrichen wurde – vor allem in Anbetracht dessen, dass die neue Ringlinie 909/910 die Auslastung keinesfalls kompensieren könne.
„Auch ich brauche nun von der Halfmannstraße länger bis zur Gesamtschule in Walsum“, erklärt sie.
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Durch den Wegfall der Haltstelle Moltkestraße ist es Pia zudem deutlich aufwendiger geworden, von ihrem Freund in Duissern zur Schule zu gelangen. Dabei denkt sie allerdings nicht nur an sich. Der alternative Fußweg zum nächsten U-Bahnhof führt durch einen Tunnel und beinhaltet mehrere steile Anstiege. „Ich schaffe das gerade noch“, meint die 18-Jährige. „Aber wer nicht gut zu Fuß ist, ältere Menschen zum Beispiel, bekommt da richtig Probleme“.
SO geht Pia (18) gegen die neuen DVG-Fahrpläne vor
Zunächst wandte sich Pia mit ihren Beschwerden an die Facebookseite der DVG. Doch die „ständigen Vertröstungen“ gingen ihr irgendwann auf die Nerven. Deshalb entschied sie sich spontan dazu, eine Online-Petition zu starten.
„Ich war so sauer, dass ich was machen musste“, erzählt Pia. Deshalb startete die Schülerin auf der Website openpetition.de am 26. Oktober den Aufruf „NEIN! zu dem neuen Netz der DVG“. Darin wendet sie sich nicht nur an die Verkehrsgesellschaft, sondern auch an den Oberbürgermeister Sören Link und den Rat.
Sinnhaftigleit der Buslinien in Frage gestellt
In ihrer Petition stellt Pia u.a. die Sinnhaftigkeit der neuen Buslinien in Frage. „Was bringen uns viele Linien, wenn sie unsere Routen gar nicht abdecken?“ fragt sie. „Wenn sie das Vorankommen derer, die auf die ÜPNV angewiesen sind, maßlos erschweren oder gar unmöglich machen? Genau dieser Fall ist nun eingetroffen“.
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Schulkinder, Senioren, Wochenendarbeiter – sie alle müssten Pia zufolge aufgrund des neuen Fahrplans Nachteile in Kauf nehmen. Sie fordert deshalb sowohl die Wiederaufnahme der Haltestellen in Gebieten, in denen viele Senioren wohnen, als auch die Anpassung der Fahrpläne für Schulkinder und Berufspendler. Zudem wünscht sie sich eine vernünftige Integrierung der Nachtexpressfahrten am Wochenende.