Das Problem-Hochhaus „Weißer Riese“ in Duisburg ist auch außerhalb der Stadtgrenzen bekannt. Auf 20 Stockwerken in 320 Wohnungen leben 1400 Menschen in dem Mammut-Gebäude in Duisburg-Hochheide, müssen mit stinkenden Treppenhäusern und Aufzügen sowie Müll auf der Straße und den Fluren leben.
Doch nicht nur die persönlichen Probleme und prekären Wohnverhältnisse treiben die Menschen im „Weißen Riesen“ um, sondern auch die Bundestagswahl am Sonntag (23. Februar). Ihre Wahlpräferenzen überraschen.
Duisburg: „Weiße Riesen“-Bewohner über Bundestagswahl
Studien zeigen, dass sich gerade frustrierte Wähler von den gängigen Parteien abwenden und ihr Kreuz bei Parteien wie der „Alternative für Deutschland“ (AfD) setzen, die sich als vermeintlichen Gegenpol zu den Altparteien um SPD und CDU positionieren. Ein „Bild“-Bericht zeigt nun aber, dass das zumindest nicht auf die Wähler im Duisburger „Weißen Riesen“ zutrifft.
Von mehreren Befragten verschiedener Altersgruppen gab nur eine Frau an, die Partei mit Kanzlerkandidatin Alice Weidel zu wählen. Die 44-jährige Duisburgerin möchte mit ihrer Wahl „ein Zeichen setzen“, entschied sich sonst immer für die SPD. „Aber die Regierung hilft nur den Reichen. Wer wirklich Hilfe braucht, wird vergessen.“
+++ Umfrage-Erdbeben: Die Lage vor der Wahl hat sich drastisch verändert +++
Duisburg: „Die AfD wähle ich auf keinen Fall“
Einen Wahl-Wechsel vollzieht auch ein Iraker, der einen deutschen Pass hat und seit 18 Jahren im „Weißen Riesen“ wohnt. Wegen Angela Merkel setzte er sein Kreuz sonst bei der CDU, bei der Bundestagswahl 2025 wird es die Linke sein. „Sie stärkt die Armen und die Arbeiter.“ Er selbst habe sich seinen Wohlstand ebenfalls mit ehrlicher Arbeit verdient und fahre Audi.
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Eine Stimme bekommt die SPD aber auf jeden Fall von einem 20-jährigen Bewohner des Hochhauses in Hochheide. „Olaf Scholz ist ein netter Mann, der macht das richtig“, findet der Deutsche mit palästinensischen Wurzeln. Zudem setze sich die SPD für Ausländer ein.
Ein 70-jähriger Rentner ist dagegen noch unschlüssig, wem er seine Stimme schenkt. Klar ist nur: „Die AfD wähle ich auf keinen Fall. Sonst laufen wir alle wieder in Braun rum. Da hab‘ ich keine Lust zu.“ Der Duisburg wählte wie viele Arbeiter dort lange die SPD, doch jetzt ist er sich da noch nicht sicher.