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Duisburger SPD kürt Kandidaten für Bundestag

Duisburger SPD kürt Kandidaten für Bundestag

Sigmar Gabriel in Duisburg.jpg
Foto: WAZFotoPool
„Wir sind die Partei der fleißigen Leute“, verkündete SPD-Parteichef Sigmar Gabriel am Dienstag. Die Sozialdemokraten sollten sich noch stärker um die Menschen kümmern, die täglich arbeiten – und dennoch von ihrem Lohn nicht auskömmlich leben können.

Duisburg. 

Im Vorfeld der Kandidatenkür für die beiden Duisburger Bundestagswahlkreise schwor der Bundesvorsitzende die SPD-Delegierten auf die Themen ein, die aus seiner Sicht für eine Mehrheit in Berlin wichtig sind. Gerechter Lohn für gute Arbeit, eine sichere und ausreichende Rente zum Abschluss des Arbeitslebens, gute Bildungschancen für Kinder und Jugendliche, feste Arbeitsplätze statt Leiharbeit, gleiche und gute Bezahlung für Männer und Frauen.

Nach 45 Arbeitsjahren sollten Arbeitnehmer abschlagsfrei in Arbeit gehen zu können, forderte Gabriel beim Unterbezirksparteitag der Duisburger SPD in der Rheinhausenhalle. Ein Studium solle dabei allerdings nicht angerechnet werden. In typischen Akademikerberufen sei es zumutbar, auch bis 67 Jahre zu arbeiten.

Gabriel lobt NRW-Innenminister Jäger

Hart ins Gericht ging Gabriel mit dem von CDU/ FDP-Bundesregierung geplanten Erziehungsgeld. Dieses Geld sei besser verwendet, wenn die Kindergartengebühren abgeschafft würden. Seine Sorge: Erziehungsgeld würde gerade von den Eltern aus „bildungsfernen Schichten“ genommen, deren Kinder den Kindergarten am nötigsten hätten.

Lob gab’s aus Gabriels Mund für NRW-Innenminister Ralf Jäger und dessen finanzielle Hilfen für die klammen Kommunen an Rhein und Ruhr: „Wir brauchen wieder Städte, die die Kraft haben, ihren Bürgern eine gute Heimat zu bieten“, forderte der SPD-Chef. „Wenn die Städte verwahrlosen, verwahrlosen auch die Köpfe und Seelen der Menschen.“ Die Gemeinden seien die Basis der Demokratie.

Bärbel Bas und Mahmut Özdemir kandidieren für Bundestag

Erwartungsgemäß hat die stellvertretende Duisburger Parteivorsitzende Bärbel Bas die Nominierungshürde für die Bundestagswahl gestern Abend genommen. Sie war die einzige Kandidatin für den Wahlkreis 115 und erhielt 94,1 Prozent der Stimmen.

Spannender war es bei der Nachfolge von Johannes Pflug im Wahlkreis 116 für den Stadtnorden: Hier hatten sieben Kandidaten ihren Hut in den Ring geworfen. In einer Stichwahl setzte sich Mahmut Özdemir gegen Heiko Blumenthal mit 124 zu 119 Stimmen durch.