Duisburg. 

Tinnitus – jeder hatte schon einmal dieses nervige Piepsen, Zischen oder Rattern im Ohr. Was ist aber, wenn es bleibt? Patienten, die länger als ein halbes Jahr mit der nervigen Frequenz leben müssen, werden mit einem chronischen Tinnitus diagnostiziert.

HNO-Arzt geht mit Geräuschen gegen Tinnitus an

Genauso vielseitig wie die Ursachen für einen Tinnitus sein können, sind auch die Therapiemöglichkeiten. Ist der Tinnitus psychischer Natur oder doch durch eine Erkrankung bzw. einen Gehörschaden entstanden? Von Cortison bis hin zu heilpraktischen Behandlungsmöglichkeiten – Ansätze gibt es zuhauf.

Der Duisburger HNO-Arzt Dr. Uso Walter entwickelte jedoch eine ganz neue Methode. Der Tinnitusexperte hat vor rund vier Jahren „mynoise“ – eine akustische Tinnitus-Therapie – ins Leben gerufen. Diese soll den Patienten helfen, die störende Geräuschquelle nicht mehr so stark wahrzunehmen und besser damit umzugehen.

Lernprozess: Veränderung der Hörverarbeitung

Walter bietet den Patienten, deren chronischer Tinnitus schon diagnostiziert wurde, über „mynoise“ downloadbare Dateien an, die das Piepsen mit bestimmten Frequenzen bekämpfen sollen.

Nachdem der Patient über die Seite bestimmt hat, wie sein Tinnitus klingt, bekommt er die dazugehörige Datei – wahlweise als Wasserplätschern oder Rauschen.

Am besten wird sie dann täglich mindestens zwei Stunden über Kopfhörer abgespielt – die Patienten können dabei jedoch ihren gewohnten Dingen weiter nachgehen.

Die gehörten Geräusche sollen mit ihren speziellen Frequenzen die Nervenfasern stimulieren, die nicht vom Tinnitus gereizt sind. Mit der Zeit würden diese Bereiche im Gehirn wachsen, den Tinnitus unterdrücken und so würde ein Besserung beim Patienten eintreten.

————————————-

• Mehr Themen:

Auftritt abgebrochen: So geht es dem Comedy-Star Markus Krebs

Duisburger wirft Nachbarn Böller auf die Terrasse – danach eskaliert der Streit vollkommen

Pornos für die Wissenschaft an der Uni Duisburg/ Essen – so kannst du teilnehmen

• Top-News des Tages:

Heftige Auseinandersetzung in Duisburg-Hamborn: 80 Männer randalieren mit Waffen auf Altmarkt

Aufenthaltserlaubnis für Libanesen in Essen: Diese Bedingungen müssen sie erfüllen

————————————-

Erste App für Tinnitus-Patienten

Doch Walter geht den Tinnitus noch allumfassender an. Nicht nur, dass der Spezialist seit mehr als zwei Jahren jeden Mittwoch seinen Patienten eine Tinnitus-Sprechstunde bei Youtube anbietet, er entwickelte auch vor kurzem zusammen mit anderen HNO-Ärzten und Psychologen die erste Tinnitus-App „Kalmeda“.

Kalmeda ist weltweit die erste App, die jedem Patienten eine individuelle Tinnitus-Therapie aus einer Kombination aus Entspannungshilfen,Verhaltenstherapie, Wissen und der akutischen Therapie anbietet. Bisher ist sie aber noch nicht auf dem Markt. (jgi)