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Lackschäden in Alt-Homberg: Jetzt wissen wir, dass wir nichts wissen

Lackschäden in Alt-Homberg: Jetzt wissen wir, dass wir nichts wissen

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  • Im August waren zahlreiche Autos mit hellblauen Flecken übersäht
  • Lackschäden kamen durch Eisenpartikel

Duisburg. 

Gut fünf Monate ist es her, dass in Alt-Homberg Autos, Wintergärten und Fenster durch einen Niederschlag von Eisenpartikeln beschädigt worden sind. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat in den letzten Monaten nach den Ursachen geforscht.

Jetzt kommt raus: Es gibt keinen eindeutigen Verursacher.

Jetzt muss die Staatsanwaltschaft ermitteln

„Eine zweifelsfreie Zuordnung der niedergegangenen Eisen- und Schwefelpartikel zu einer bestimmten Firma“ sei zurzeit nicht möglich, sagt eine Sprecherin der Bezirksregierung. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Dort waren zahlreiche Anzeigen betroffener Anwohner eingegangen. Ob die Anwohner Schadenersatz bekommen, ist noch nicht klar.

Schäden auf Lack waren hellblaue Flecken

Aufgrund von Probenanalysen wurde festgestellt, dass eisenhaltige Partikel mit Schwefeldioxid und Wasser eine chemische Reaktion eingegangen sind, die besonders bei Autos zu Schäden an der Lackierung geführt hat.

Hellblaue Flecken und Schlieren machten sich auf dem Lack breit. Diese können nicht mit einer Wagenwäsche beseitigt werden, sondern nur durch eine kostspielige Lackaufarbeitung.

Stahlindustrie stand im Fokus

Da das Element Eisen hier zur Schadensentstehung beigetragen hat, stand bei den Verursacher-Errmittlungen zunächst die in Duisburg ansässige Stahlindustrie im Fokus. Trotz fortschrittlicher Filtertechnik ist die Herstellung von Stahl noch immer mit beträchtlichen Staubemissionen verbunden.

Es gab keine Störungen

Überprüfungen der Bezirksregierung ergaben weder bei der Stahlindustrie noch bei Unternehmen, die mit Schwefel oder seinen Verbindungen in relevanten Mengen umgehen, Hinweise auf Betriebsstörungen im fraglichen Zeitraum.

Wetterlage könnte Schuld sein

Es sei aber nicht auszuschließen, dass eine besondere Wetterlage beim Auftreten dieser ungewöhnlich stark ausgeprägten Schadensbilder eine Rolle gespielt hat.

Zudem sollen klebrige Ausscheidungen von Insekten in Teilbereichen zu einer festen Anhaftung von Eisenpartikeln an Lackoberflächen geführt haben. Das begünstigte die chemische Reaktion.

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