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Loveparade-Gutachten: Vernichtendes Urteil acht Jahre nach der Katastrophe in Duisburg

Loveparade-Gutachten: Vernichtendes Urteil acht Jahre nach der Katastrophe in Duisburg

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Am 24. Juli 2010 kamen 21 Menschen ums Leben, mindestens 652 wurden verletzt. (Archivfoto) Foto: Marcel Kusch/dpa
  • Prof. Jürgen Gerlach hat sein Gutachten über das Loveparade-Unglück vorgelegt
  • Es gab mehrere Möglichkeiten das Unglück zu verhindern
  • Zehn Angeklagte auf fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung

Duisburg. 

Der Gerichtsgutachter Prof. Jürgen Gerlach hat am Mittwochabend de dritten und abschließenden Teil seines Gutachtens über das Unglück bei der Loveparade in Duisburg 2010 dem Gericht vorgelegt. Das Urteil: Es hätte verhindert werden können.

Schon im Rahmen des Planungs-, Genehmigungs- und Abnahmeprozesses gab es laut Gerlach mehrere Anhaltspunkte, welche die Nichteignung des Geländes festgestellt hätten.

Loveparade Duisburg: Unglück hätte noch am gleichen Tag verhindert werden können

Aus Gerlachs Untersuchung geht auch hervor, dass es sogar am Veranstaltungstag der Loveparade Duisburg noch Möglichkeiten gegeben hätte, die tragischen Ereignisse zu verhindern.

Eine zeitweilige Schließung von Vorsperren und Vereinzelungsanlagen an den Einlassstellen, um die Besucherströme besser zu koodinieren, hätte Schlimmeres verhindern können.

Bis kurz vor dem Unglück gab es Möglichkeiten zur Vermeidung

Wenn das alles nicht gereicht hätte, wäre die letzte Möglichkeit immer noch ein koordinierter Stop des Besucherstroms durch eine frühzeitige Schließung der Vereinzelungsanlagen gewesen.

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Somit hätte die Menschenverdichtung mit Todesfolgen und Verletzungen ab 16.30 Uhr laut Gerlach noch verhindert werden können.

Eine Öffnung im Zaun war wahrscheinlich ausschlaggebend

Ab 16.31 Uhr gab es nach Ansicht des Gutachters keine Möglichkeit mehr, das Unglück abzuwenden.

Als Hauptgründe für das tragische Unglück nennt Gerlach eine nicht abgestimmte Öffnung der Vereinzelungsanlagen, sowie eine Zaunöffnung an der westlichen Anlage.

21 Menschen wurden erdrückt, mindestens 652 verletzt

Durch diese sind im Beisein der Polizei mehrere tausend Personen gleichzeitig in den Zugangstunnel gelangt.

Bei der Loveparade Duisburg kam es am 24. Juli 2010 zu einem so großen Gedränge, dass 21 Menschen erdrückt und mindestens 652 weitere verletzt wurden.

Insgesamt sind zehn Mitarbeiter angeklagt

Sechs Mitarbeiter der Stadt Duisburg, sowie vier des Veranstalters Lopavent sind angeklagt.

Drei Mitarbeiter der Stadt erteilten als Bau-Team eine Baugenehmigung, ohne dass die dafür benötigten Voraussetzungen vorlagen. Die anderen drei sind Vorgesetzte des Teams.

Alle zehn sind wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung angeklagt. (db)