Duisburg.
Gleich zu Beginn seiner Aussage richtet Loveparade-Veranstalter Rainer Schaller eine emotionale Entschuldigung an die Verletzten und Hinterbliebenen der Loveparade. Er sitzt am Dienstag als Zeuge vor dem Landgericht Duisburg, Außenstelle Düsseldorf.
Loveparade-Veranstalter Rainer Schaller entschuldigt sich bei Zeugenverhörung
„Darf ich aufstehen und mich in Richtung der Nebenkläger umdrehen?“, fragte er Richter Mario Plein. „Ich habe es mir aufgeschrieben, weil ich doch sehr aufgeregt bin.“
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Dann richtet er seine Entschuldigung an die Verletzten und Hinterbliebenen. „Der 24.7.2010 ist für Sie der schlimmste Tag ihres Lebens. Ich möchte mein herzliches Beileid aussprechen und mich aufrichtig entschuldigen.“
Schaller: „Übernehme moralische Verantwortung“
„Einige von euch durfte ich persönlich kennenlernen und treffen,“ richtet er sich an die Hinterbliebenen der Loveparade-Opfer. „Aber auch an die, die ich nicht persönlich getroffen habe, will ich sagen: Alles Leid, dass sie empfinden, ist auf meiner Veranstaltung passiert. Daher ist es für mich selbstverständlich, dass ich die moralische Verantwortung übernehme.“
Weiter sagt er: „Hätte es die Loveparade nicht gegeben, wäre alles nicht passiert. Diese Tatsache trifft mich tief. Daher möchte ich mich aufrichtig entschuldigen und wünsche Ihnen, dass der Prozess die Aufklärung bringt, die sie sich wünschen.“
Schaller will für Aufklärung sorgen
Er wolle seinen Teil dazu beitragen. „Ich werde alles in meinen Möglichkeiten stehende tun, um aktiv dazu beizutragen.“
An diesen Worten werden nicht nur Richter Mario Plein, sondern auch die Hinterbliebenen und Verletzen den 49-Jährigen messen.
Zu Beginn berichtete er über die Entstehung seines Engagements bei der Loveparade. Heute und die nächsten zwei Tage wird der McFit-Geschäftsführer, der 2010 Veranstalter der Loveparade war, zur Loveparade und dem Unglück aussagen. Bei dem Loveparade-Unglück waren 2010 21 Menschen gestorben und Hunderte verletzt worden.