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In diesem Viertel im Ruhrgebiet bezahlst du am wenigsten Miete

In diesem Viertel im Ruhrgebiet bezahlst du am wenigsten Miete

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Die Task-Force für Schrottimmobilien begutachtete am 19. Juli 2017 zwei Häuser in Duisburg Marxloh. Die Häuser können aufgrund von Mängeln geschlossen werden. Ordnungsamt, Feuerwehr, Stadt und Polizei waren bei dem Einsatz dabei. Foto: Fabian Strauch / FUNKE FotoServices  
  • Der Stadtteil mit den günstigsten Mieten im Ruhrgebiet ist in Duisburg
  • Anwohner sagen: „Hier sprechen viele nur ihre Sprache, kein deutsch“
  • Hauseigentümer machen sich keine Gedanken über Preise

Duisburg. 

Im Ruhrgebiet gibt es noch viele günstige Stadtteile. Hier zahlst du teils nur fünf Euro pro Quadratmeter.

Wo genau? In Duisburg. Marxloh ist der statistisch gesehen günstigste Stadtteil im ganzen Revier. Das zeigt unsere Mietkarte.

DER WESTEN hat zusammen mit dem preisgekrönten Datenjournalismus-Team der Berliner Morgenpost eine Mietkarte für ganz NRW gebastelt. Hier kannst du sehen, welche Gegenden du dir mit deinem Gehalt leisten kannst – und welche nicht.

Die Mietkarte zeigt dir, wie die Situation in DEINEM Viertel ist. HIER geht es zur Karte –>

Doch warum sind die Mieten in Marxloh so niedrig? Wieso hat sich der Duisburger Stadtteil zum Billigwohnort entwickelt? Wir schauen uns in Marxloh um.

Weseler Straße ist Flaniermeile

An der Weseler Straße sehen wir Döner-Läden, Handy-Geschäfte und eine Apotheke. Doch bekannt ist die Meile für die Brautmodenläden, die sich hier aneinanderreihen.

Aus dem ganzen Ruhrgebiet kommen junge Frauen, um sich hier ihr Traumkleid für den großen Tag zu suchen. Über den Läden liegen viele Wohnungen. Aber auch hinter der Weseler Straße, abseits des Trubels der Brautmoden, liegen viele Mehrfamilienhäuser.

Hinter der Weseler Straße ist es ruhiger

Hier geht es ruhiger zu. Kinder kommen von der Grundschule, eine Mutter trägt volle Einkaufstüten zu einer Haustür. Sie trägt ein Kopftuch. Als wir sie ansprechen, will oder kann sie nicht antworten, verschwindet im Haus.

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Wir gehen weiter. Richtung Henriettenstraße. Hier steht eines der schon so oft beschriebenen Problemhäuser. Häuser in denen viele Menschen, oft rumänischer oder bulgarischer Herkunft, leben. Teilweise hängen Kabel aus den Wänden, Müll und Hausrat liegen herum. Die Anwohner haben mit Rattenplagen zu kämpfen.

Das Haus in der Henriettenstraße hat die Stadt im letzten Jahr räumen lassen. Die Straße wirkt ruhig. Niemand ist zu sehen. Wir gehen weiter. Sehen nur wenige Menschen auf Fahrrädern an uns vorbei huschen.

Stadt geht gegen Problemhäuser vor

Seit einiger Zeit geht die Stadt Duisburg mit einer „Task-Force‟ gegen die Problemhäuser vor. Mit Ordnungsamt, Polizei und Sozialamt räumt die Stadt dann die Häuser, bei denen zu viele Mängel bestehen. Eine Frau auf der Straße sagt: „Das ist doch klar. Hier herrscht eine hohe Arbeitslosigkeit, Hartz-IV-Empfänger und gescheiterte Existenzen wohnen hier. Außerdem ist jeden Tag die Polizei im Stadtteil.‟

Studenten sehen wir nicht

Als wir uns weiter umhören wollen, wird klar, was sie meint. Nur die wenigsten sprechen Deutsch oder verstehen Deutsch. Junge europäisch aussehende Frauen sehen wir nicht. Auch keine Studenten, dabei ist der Wohnraum doch so günstig hier. Klar, die Uni ist zu weit weg: Exakt 13,6 Kilometer, wenn man über die A59 fährt. Das ist eher unpraktisch für junge Studenten.

Eigentümer machen sich keine Gedanken über Preise

Wir gehen auf die Weseler Straße, dort wo die Brautmodenläden florieren. Ein Ladenbetreiber sagt: „Ich habe hier Eigentum, da muss ich mir keine Gedanken machen, was ein Quadratmeter kostet.‟

Nur wenige Anwohner, die wir treffen, sprechen fließend Deutsch. Ein Mann sagt: „Menschen wie Sie wohnen hier nicht. Hier wohnen viele Türken oder Bulgaren, die sprechen nur ihre Sprache.‟

Schon im letzten Jahr sprachen wir mit Emir Yücel. Er hat eine Rollerwerkstatt und Eigentum in der Henriettenstraße in Marxloh. Auch er kämpfte gegen die Vermüllung in seinem Hinterhof. Im Video zeigen wir, wie es bei ihm aussah.