Der Landschaftspark Nord in Duisburg hat eine neue Attraktion: Die vier Turbinen des ehemaligen Kühlwerks sind nun farbig angestrahlt.
Duisburg.
Die Jagdsaison ist eröffnet. Seitdem die Dämmerung bereits am Spätnachmittag über Duisburg hereinbricht, gehen immer mehr Fotografen auf die Pirsch nach dem ultimativ schönsten Schuss auf den beleuchteten Landschaftspark Nord. Seit Freitag gibt es eine neue Beute, die das Jagdfieber noch steigern dürfte: die illuminierten Turbinen des ehemaligen Kühlwerks.
Stück für Stück wurden in diesem Jahr die vier Rotoren, die jeweils einen Durchmesser von knapp vier Metern haben, mit LED-Strahlern ausgestattet. Am vergangenen Dienstag war der Probelauf. Mit Erfolg! „Das ist so wunderschöne geworden“, schwärmt Claudia Kalinowski, Pressesprecherin des Nordparks. Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung, wie sie sagt.
8500 Euro für 16 LED-Leuchten
8500 Euro hat die Ausstattung der Turbinen mit 16 LED-Leuchten gekostet. Künftig strahlen sie zusammen mit der gesamten Hochofenkulisse an den Wochenenden, an Feiertagen und den Abenden vor Feiertagen als Erweiterung des Beleuchtungskunstwerks, das der britische Lichtdesigner Jonathan Park 1996 für den rostigen Riesen in Duisburgs Norden geschaffen hat.
Park musste diesmal aber nicht erst um Erlaubnis gebeten werden. „Als wir 2011 damit begonnen haben, die Lichtinstallation auf LED umzustellen, hat Park uns die Verantwortung für das Gesamtkonzept überlassen“, erklärt Claudia Kalinowski. „Seine einzige Bedingung damals lautete: Macht mir nur keine Disco draus.“
„Eins der beliebtesten Fotomotive“
Dass für die Erweiterung der Lichtspiele nun das Kühlwerk ausgesucht wurde, ist für Claudia Kalinowski folgerichtig: „Das ist eines der beliebtesten Fotomotive auf dem Gelände, seitdem wir vor gut drei Jahren die Rotoren mit unterschiedlichen Korrosionsschutzfarben angestrichen haben.“
Rot, blau, hellgrün und blau leuchteten die Windräder seitdem im Sonnenlicht. Jetzt erhalten sie durch die LED-Lampen in Komplementärfarben ein neues Gewand und verhelfen dem Kühlwerk, das nächtens unbeachtet als schwarzer Block nahe den beiden Klärbecken mit dem „Krokodil“ stand, zu ganz andere Aufmerksamkeit.
Kammern hinter den Turbinen ebenfalls sichtbar
„Gerade für Fotografen ist das eine neue Herausforderung“, ist sich Claudia Kalinowski sicher. „Die Rotoren sind aus Leichtmetall und bewegen sich bei dem geringsten Windhauch. Das erzeugt unglaubliche Farbspiele und Effekte mit der Beleuchtung.“ Zudem könne man jetzt auch in die Kammern hinter den Turbinen sehen, was ebenfalls neue Einblicke in das Gebäude verschafft, das nicht begehbar ist.
Warum diese Erweiterung erst jetzt erfolgte, begründet Claudia Kalinowski lachend: „Die Idee ist so naheliegend, dass wir erst nach 20 Jahren drauf gekommen sind.“