Duisburg.
Das Outlet Center in Duisburg scheidet die Geister. Drei Wochen vor dem Bürgerentscheid stellen die Unternehmen Krieger und Neinver ihre Pläne für den alten Güterbahnhof vor.
Und das, was sie vor haben, ist groß! Auf einer Fläche von 300 000 Quadratmetern wollen sie 80 bis 100 Läden entstehen lassen. Der Baubeginn könnte in zwei bis drei Jahren sein. Wenn die Duisburger sich im Bürgerentscheid am 24. September nicht gegen das Outlet entscheiden.
Neinver und Krieger wollen das Kreuzchen bei „Nein“
Für das Outlet müsste das Kreuzchen bei „Nein“ gemacht werden. Dazu rufen Krieger und Neinver jetzt auf. Mit einer Werbekampagne für eine halbe Millionen Euro wollen sie die Duisburger überzeugen. Auf ihrer Internetseite informieren die Unternehmer die Bürger und beantworten die Fragen, die die Bürger beschäftigen.
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Ein Film zeigt die Visionen
Bei der Projektvorstellung am Montagmorgen zeigten die Unternehmen einen Film, wie das Outlet einmal aussehen könnte. Ein Projektpartner sagt: „Der Film und die Animationen zeigen beispielhafte Lösungsansätze für das Gelände des Güterbahnhofes und des Outlet-Centers auf, sowohl in Planung als auch in der Architektur. Aufgrund des sehr frühen Projektstandes, ausstehender Planungsverfahren und daraus entstehenden Vorgaben sind die Darstellungen reine Anmutungsbeispiele.“
Film zeigt auch altes Gebäude des Bahnhofs
Dabei ist im Video auch die alte Güterbahnhofshalle restauriert. Kurt Krieger sagt: „Es wäre wünschenswert, wenn wir die alte Architektur der Region wiederbeleben könnten. Allerdings ist das momentan nur ein Entwurf. Ein Teil der Historie soll aber erhalten bleiben. Alledings muss das die Stadt mitentscheiden, denn Denkmalschutz ist immer eine schwierige Angelegenheit.“
Eine Sache will Krieger aber auf jeden Fall umsetzen
Der Film zeigt aber auch, was er auf jeden Fall umsetzen will. So funktioniert er einen Container-Kran um, wie man ihn aus dem Hafen kennt. Der Kran soll keinen Container heben, aber einen Kasten mit großen Glasfenstern. Innen soll dann ein Restaurant mit einer Bar entstehen. Der Kran kann dann das ganze Restaurant in Containerform nach oben heben, so dass die Besucher einen tollen Ausblick über das Gelände bekommen.
Kurt Krieger sagt: „Shopping ist heutzutage nicht mehr nur Schnäppchen machen. Beim Einkaufen geht es den Menschen auch um das Erlebnis.“
Er glaubt nicht an das Aussterben der Duisburger City. Sebastian Sommer von Neinver sagt sogar: „Wir müssen den Verbrauchern etwas bieten.“
Und Kurt Krieger sagt: „Momentan gibt es 190 Leerstände in der Duisburger Innenstadt.“ Das sind 58 Prozent mehr als noch 2008.
Die Verbraucher, die in die Region kommen, wollen die Unternehmer auch in der Region halten. Projektleiterin Edda Metz unterstreicht: „Wenn hier Markenware angeboten wird, kommen andere Filialisten mit teurer Ware eher auf die Idee in der Innenstadt Läden zu eröffnen.“
Sie glaubt nicht an Investoren, die in die Stadt investieren und interessante Angebote schaffen. Edda Metz sagt sogar: „Es gibt diese Investoren gar nicht.“
Momentan ist nur der Nordteil des Geländes zum Hauptbahnhof in Planung. Der hintere Südteil könnte ein schöner Park werden, den die Duisburger mit ihren Ideen mitgestalten sollen.
Als die Frage aufkommt, was Kurt Krieger macht, wenn der Bürgerentscheid gegen das DOC stimmt, sagt er: „Dann stehen die Projektentwickler vor den Trümmern ihrer eigenen Idee. Eine neue, andere Idee gibt es nicht. Ich glaube, dann brauchen wir alle eine Denkpause.“
Denkpause wenn der Bürgerentscheid gegen das DOC ausfällt
Wie die aussehen soll und wie lange die dauern könnte, sagt er nicht. Allerdings sagt er auch, dass er sich nicht vorstellen könnte, das Gelände an die Stadt zurück zu verkaufen.
Für Kurt Krieger und Neinver ist das Areal so optimal wie kein anderes Gelände in ganz Deutschland. Hier direkt am Hauptbahnhof gibt es einen Anschluss in alle Städte. Der Flughafen in Düsseldorf ist nur zehn bis zwölf Minuten entfernt und das Gelände hat Anschluss an zwei große Autobahnen. Für die Unternehmer ist ganz klar: Es werden viele Menschen nach Duisburg kommen, die vorher noch nie hier waren.