Auch für zugewanderte und geflüchtete Kinder gilt in Deutschland die Schulpflicht. Deshalb richtet Duisburg immer mehr spezielle Klassen für sie ein.
Duisburg.
Mit den Zuwanderern aus Bulgarien und Rumänien und den Flüchtlingen, die in Duisburg vorerst eine neue Heimat gefunden haben und noch finden werden, steht auch die Duisburger Schullandschaft vor einer gewaltigen Herausforderung. Denn es sind vor allem Familien mit Kindern, die in die Stadt kommen. Und für all diese Kinder gilt die Schulpflicht.
Deshalb hat die Stadt bereits jede Menge sogenannter Seiteneinsteiger-Klassen gebildet, in denen die Jungen und Mädchen neben dem ganz normalen Unterricht vor allem die deutsche Sprache lernen sollen.
50 Klassen für Seiteneinsteiger in Grundschulen
Allein an den Grundschulen stieg die Zahl der Schüler von 496 im August 2014 auf 598 am 1. März 2015. Die Zahl der Klassen stieg von 39 auf 50. Dazu kommen noch einmal 145 Kinder ohne Deutschkenntnisse, die in den ersten Klassen eingeschult wurden. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den weiterführenden Schulen. Waren es im August noch 531 Schüler in 44 Klassen, so stieg die Zahl zum 1. März 2015 auf 753 Schüler in 52 Klassen.
In den einzelnen Bezirken stellt sich die Situation sehr unterschiedlich dar, je nachdem wie viele Menschen aus Rumänien und Bulgarien in die jeweiligen Bezirke ziehen und wo gerade Unterkünfte für Asylbewerber eingerichtet werden. So sieht es in den einzelnen Stadtbezirken aus:
Walsum
Zur Zeit werden die jüngeren Kinder an zwei Grundschulen unterrichtet, die Älteren in vier Klassen an vier weiterführenden Schulen. Für die Älteren gibt es noch Puffer an der Gemeinschaftshauptschule Ludgerus, der Realschule Fahrn und am Kopernikus-Gymnasium. Wird das Flüchtlingsheim an der Königstraße eröffnet, könnte der Bedarf im Grundschulbereich knapp werden, weil es zu wenig Räumlichkeiten in Walsum gibt.
Hamborn
Aktuell gibt es 13 Klassen an sieben Grundschulen und zehn Klassen in fünf Schulen der Sekundarstufe 1. Durch die Eröffnung des Wohnheims an der Holtener Straße im Juni werden mehr Klassen im Grundschulbereich benötigt werden. Weitere erwartete Zuzüge von Bulgaren und Rumänen können kaum aufgefangen werden. In der Sekundarstufe zwei existieren drei Klassen an zwei Schulen. In näherer Zukunft müssen weitere Alphabetisierungskurse für die Jahrgänge sieben bis zehn eingerichtet werden. Eventuell gibt es Ausweichmöglichkeiten in angrenzende Stadtteile.
Meiderich/Beeck
Zur Zeit gibt es im Bezirk sogar Puffer bei den Kapazitäten. Beschult werden zehn Klassen an neun Grundschulen und fünf Klassen an vier weiterführenden Schulen. Bei den älteren Kindern könnte es künftig weitere Bedarfe geben.
Homberg/Ruhrort/Baerl
Ähnlich wie in Meiderich/Beeck hat der Bezirk noch etwas Luft. Zur Zeit wird an vier Grundschulen je eine Klasse unterrichtet. Dazu kommt eine weiterführende Schule mit fünf Klassen.
Mitte
Luft zum Atmen gibt es auch noch im Bezirk Mitte. Es sind 14 Klassen an acht Grundschulen und fünf Klassen an einer weiterführenden Schule eingerichtet. Dazu kommt eine Klasse in der Sekundarstufe II. Dazu kommen demnächst zwei Alphabetisierungskurse für Jugendliche, die an der Gustav-Heinemann-Realschule eingerichtet werden sollen.
Rheinhausen
In Rheinhausen werden fünf Klassen an vier Grundschulen, sieben Klassen an fünf Schulen in der Sekundarstufe I und eine Klasse in der Sekundarstufe II unterrichtet. Unter Umständen kann Rheinhausen an der neuen Sekundarschule ab Sommer 2015 Seiteneinsteigerklassen einrichten, wenn sich der Bedarf erhöht.
Süd
Im Süden werden zur Zeit drei Klassen in zwei Grundschulen und sieben Klassen in fünf Schulen in der Sekundarstufe I und eine in der Sekundarstufe II unterrichtet. Wenn die Flüchtlingsunterkunft Jugendherberge Wedau bezogen wird, wird sich der Bedarf bei den Seiteneinsteigerklassen erfahrungsgemäß erhöhen.