Die Stadt Duisburg stellt den Einsatz nicht in Rechnung. Ein polizeiliches Ermittlunsverfahren läuft aber noch. Die Couch von der Brücke soll für einen guten Zweck versteigert werden.
Duisburg.
Marcel „Mazzel“ Parcharidis ist erleichtert. Der „Mastermind“ des Parkour-Gruppe „Zarrio“ hatte mit seinen Kollegen in einer waghalsigen Nacht- und Nebel-Aktion ein Sofa auf die Ruhrorter Brücker gehievt.
Zunächst sah alles nach einem Aprilscherz aus – bis die Wasserschutzpolizei die Couch im Morgengrauen an dem ungewöhnlichen Ort entdeckte. Ein Anruf bei der Stadt – „ist es vielleicht eine Kunstaktion?“ – stiftete Verwirrung und setzte dann einen Feuerwehreinsatz in Gang. Den müssen die Sportler nun allerdings nicht bezahlen.
„Das war eine coole Aktion, die ein positives Bild der Stadt zeigt. Aber natürlich ist es nicht zur Nachahmung empfohlen“, betont Stadt-Sprecherin Susanne Stölting. Auch das Ordnungsamt und die Wirtschaftsbetriebe verzichten auf weitere Schritte.
Stattdessen will Parcharidis, der sich beim Homberger Turnverein in der Jugendarbeit engagiert, mit der Jugendfeuerwehr ein Parkour-Training absolvieren. Allerdings läuft bei der Polizei noch ein Ermittlungsverfahren. „Wir bewerten ja nicht, sondern nehmen erstmal Tatsachen auf“, sagt ein Polizeisprecher. Es sei an der Staatsanwaltschaft, zu entscheiden, wie mit dem Verfahren umgegangen werde.
Keine weiteren Aktionen geplant
„Weitere Aktionen sind nicht geplant, mein Training steht im Vordergrund“, betont der 22-Jährige, der „Parkour“-Markenbotschafter bei den „Ruhrgames“ ist. Dankbar ist er auch der Ruhrorter Agentur „Sprengerbleilevens“, die den Jungs aus der Patsche half und die Presse informierte.
Lanciert wurde das Bild vom Sofa auf der Brücke über das Kreativquartier Ruhrort. Oliver Sprenger war im vergangenen Jahr Moderator des Kreativgremiums – und arbeitet schon länger mit dem Team Zarrio zusammen. „Aber wir konnten ja schlecht ein Bild auf unsere Homepage stellen, dann wären die Urheber ja direkt klar gewesen.“
Der schmudellig-beige Zweisitzer soll übrigens für einen guten Zweck versteigert werden. Außerdem hat „TV Total“ Interesse gezeigt, die jungen Duisburger einzuladen.