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Tierheime in Duisburg und Bochum entsetzt – „Einfach nur feige“

Die Tierheime in Duisburg und Bochum sind entsetzt, wie viele Tiere schon jetzt im neuen Jahr zu ihnen gekommen sind – und auf welche Weise.

Tierheime in Duisburg und Bochum
© IMAGO / Sven Simon

Unterstützt das Tierheim in eurer Stadt

Da sich Tierheime größtenteils durch Spenden finanzieren, sind sie auf eure Unterstützung angewiesen.

Die Tierheime in Duisburg und Bochum haben erst seit Kurzem wieder geöffnet und schon stehen die ersten Kartons vor der Tür. Vor dem Duisburger Tierheim mussten die Mitarbeiter in den ersten Januartagen schon Meerschweinchen und Kaninchen vorfinden – einfach abgestellt. Aus den Augen aus dem Sinn.

Doch für die Tierheime in Duisburg und Bochum geht es dann alles andere als einfach weiter. Auf sie kommen enorme Kosten zu, ganz zu schweigen von dem schlimmen Zustand der Tiere. DER WESTEN hat mit den Leitern der beiden Einrichtungen gesprochen und erfahren, wie schlecht es aktuell um den Tierschutz im Ruhrgebiet steht.

Tierheime in Duisburg und Bochum: Üble Überraschung im neuen Jahr

Tierheimleiter Lutz Kaczmarsch hat in Duisburg seit Neujahr schon wieder viel erlebt. Zwei Mal stand ein Karton vor der Tür, darin saßen extrem kranke Kaninchen und Meerschweinchen. Und am Dienstag, den 10. Januar, kam ein Hund im Tierheim an, den jemand einfach an einen Baum gebunden hatte.

„Diese Funde vor unserem Tor haben mich persönlich sehr geärgert“, teilt Kaczmarsch DER WESTEN mit. Die Tiere hätten über Stunden bei miesem Wetter in den Kartons gesessen. „Die stehen unter Todesangst“, schließlich wissen sie nicht, was los ist. Diese Tiere so abzustellen und ihrem Schicksal zu überlassen, findet der Leiter „einfach nur feige“. Es seien ja Ansprechpartner da. „Wir hätten darüber reden und bestimmt eine Lösung finden können.“ Zumal in der Gegend auch Streunerkatzen unterwegs seien. „Für die sind die Tiere ein gefundenes Fressen.“

Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke

Ob die Tiere, die aktuell bei den Tierschützern landen, Weihnachtsgeschenke waren? „Das ist schwer zurückzuverfolgen“, sagt Kaczmarsch. „Es kann aber damit zusammenhängen.“ Über die Feiertage hatten die Heime in Duisburg und Bochum einen Vermittlungsstopp verhängt, um genau das zu verhindern. Denn ein Tier sollte unter keinen Umständen ein Weihnachtsgeschenk sein, da sind sich die Leiter einig.

„Wir machen das jedes Jahr“, erklärt die Bochumer Leiterin Carmen Decherdt. „Einmal, damit die Tiere nicht unterm Weihnachtsbaum landen und um den Stress für sie zu minimieren.“ Über die Feiertage seien sonst immer viele Besucher im Tierheim und das könne schon mal recht hektisch werden.

Noch sei die große Weihnachtsgeschenkewelle nicht angekommen, aber das könne sich ja noch ändern, vermutet Kaczmarsch. Immerhin hat das neue Jahr gerade erst begonnen. In Bochum bemerkt Decherdt allerdings seit Jahren, dass diese ungewollten „Weihnachtsgeschenke“ nicht mehr so oft ihren Weg ins Tierheim finden. Das habe sich „deutlich geändert“.

Tierheime in Duisburg und Bochum in finanzieller Notlage

Was allerdings ein großes Problem darstellt, sind die gestiegenen Tierarztkosten. Unter denen leiden nicht nur Besitzer, sondern auch die Tierheime. Vor allen bei den einfach abgestellten Tieren wissen die Helfer oft nicht, welche Vorerkrankungen vorliegen. „Wir fangen ja bei null an“, erklärt Kaczmarsch. „Wir wissen ja nichts von den Tieren.“ Der komplette medizinische Check-up sei ein enormer finanzieller Aufwand für die Einrichtungen. „Wir haben wirklich zu kämpfen.“


Spendenkonto Tierschutzzentrum Duisburg e.V.:

  • Sparkasse Duisburg
  • IBAN DE09 3505 0000 0264 0014 96
  • BIC DUISDE33XXX

Spendenkonto Tierschutzverein Bochum, Hattingen und Umgebung e.V.:

  • Sparkasse Bochum
  • IBAN: DE73 4305 0001 0007 4253 90
  • BIC: WELADED1BOC

Ähnlich sieht es in Bochum aus. Die gestiegenen Tierarztkosten, gepaart mit der Energiekrise machen auch hier den Tierrettern zu schaffen. „Seither haben wir auch einige Fundtiere mehr“, bedauert Decherdt. Vor allem Katzen und Kleintiere seien in den letzten drei Monaten vermehrt hinzugekommen. Die Leiterin vermutet dahinter einerseits die erhöhten Tierarztkosten, andererseits glaubt sie, dass es immer noch Rückläufer aus der Corona-Krise sein könnten. „Das sieht man vor allem am Alter der Tiere. Die meisten sind maximal zwei Jahre alt.“


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Und die Folgen für die Tierheime? Sie sind übervoll und finanziell geschwächt. Da hilft nur noch eine Spende. Über die würden sich beide Einrichtungen sehr freuen. „Mit einer Geldspende kann man momentan am besten helfen“, sagt Kaczmarsch. Aber auch Nassfutter für Katzen sei gerne gesehen. Noch käme das Tierheim Duisburg klar, „aber, wer weiß, wie lange“, sorgt sich der Leiter.